Dank KI – App misst Geschwindigkeit von Autos

Dank KI – App misst Geschwindigkeit von Autos

In Großbritannien ist jetzt eine auf dem Markt, die die exakte Geschwindigkeit von vorbeifahrenden Autos messen kann. Die Bußgeldbehörde freut sich darüber, die Autofahrer hingegen sind eher wütend. Die Begeisterung für diese App hält sich auf der Insel in Grenzen. Mittlerweile hat das Team, was die App entwickelt hat, sogar schon Drohungen bekommen und sieht sich gezwungen, anonym weiterzuarbeiten.

Ein kleines Video

„Speedcam Anywhere“, so heißt die App, die die Geschwindigkeit von vorbeifahrenden Autos präzise messen kann. Die Basis bildet dabei ein kleines Video. Wer das Video aufnimmt, bekommt dank der neuen App einen detaillierten Bericht inklusive Hinweisen auf alle möglichen Gefahren, die bei zu schnellem Fahren lauern. Mehr haben die Entwickler der App gar nicht vorgesehen. Sie wollen lediglich die Polizei auf markante Stellen aufmerksam machen, wo die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit besonders oft überschritten wird. Viele Autofahrer sind aber wütend und vergleichen das Ganze mit Überwachungsmethoden, wie sie in der ehemaligen DDR üblich waren.

Eine App misst Geschwindigkeit – wie funktioniert so etwas?

Wird ein vorbeifahrendes Auto gefilmt, dann kann man anhand des Kennzeichens das Modell und das Baujahr ermitteln. Das Video wird anschließend auf den des Entwicklungsteams hochgeladen. Dort kann mithilfe der eigenen KI- die genaue Geschwindigkeit festgestellt werden. Die App misst Geschwindigkeit so sicher, dass selbst überzeugt werden konnte, die anfängliche Sperre der App wieder aufzuheben. „Speedcam Anywhere“ kann jeder herunterladen, denn in Großbritannien ist dieses Vorgehen nicht verboten. Aktuell wird auch eine Freigabe in den geprüft. Die App gibt es sowohl für als auch für Android, und zwar im Play Store von Google.

Gesetze sind verpflichtend

Schon seit einigen Jahren ist es den Bürgern und Bürgerinnen in Großbritannien erlaubt, Aufzeichnungen zu machen, wenn es zu Verstößen im Straßenverkehr kommt. Die neue App ist nach Ansicht der Entwickler nur eine moderne Fortsetzung dieser Praxis. Sie haben damit aber offensichtlich einen empfindlichen Nerv getroffen, denn es gibt eine Vielzahl von Drohungen. Das Team hält seine Identität daher auch geheim. Trotzdem wurde die App bereits einige Tausend Mal heruntergeladen.

Geteilte Meinungen

Die App ist so etwas wie ein zweischneidiges Schwert. Menschen, die an viel befahrenen Straßen wohnen, für die es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, wissen, dass sich nur ein Bruchteil der Autofahrer an diese Begrenzung hält. Dass die Anwohner genervt sind und die App nutzen, ist nur verständlich. Die Entwickler von „Speedcam Anywhere“ sind der Meinung, dass Gesetze verpflichtend sind, was auch für Autofahrer gilt. Wer sich an die geltenden Gesetze hält, hat also nichts zu befürchten. Dass alle Nutzer sowie diejenigen, die App entwickelt haben, für Denunzianten gehalten werden, ist eine andere Seite der Geschichte.

Fazit zu App misst Geschwindigkeit

In anderen Ländern ist die Überwachung des Straßenverkehrs längst keine Seltenheit mehr. Sogenannte Dashcams, die aus dem Auto heraus filmen, sind vielfach nicht nur erlaubt, die Aufnahmen sind sogar vor Gericht zulässig. In ist dies nicht der Fall. Der Bundesgerichtshof hat zwar die Verwertung von Aufnahmen der Dashcam nicht generell verboten, aber die obersten Richter haben offengelassen, was legal zulässig ist. Das Anbringen der Kamera im Auto ist grundsätzlich erlaubt, ob die Aufnahmen vor Gericht jedoch verwertbar sind, ist fraglich.

Bild: © Depositphotos.com / chepko

Ulrike Dietz