Warum sind Chips von Elmos für China so interessant?

Warum sind Chips von Elmos für China so interessant?

Die Chinesen sind auf Einkaufstour und sie sind in Kauflaune: zuerst der Hamburger Hafen und jetzt die Fabrik des deutschen Chipherstellers Elmos. Diese Kaufaktivitäten halten nicht nur die Geheimdienste für gefährlich, auch der normale Bürger fragt sich: Was macht dieses eigentlich und warum sind die Chips von Elmos für die Käufer aus dem Reich der Mitte so interessant?

Der Ausverkauf hat begonnen

Die Chinesen wollen offensichtlich nicht nur die Chips aus dem Hause Elmos, sondern gleich die ganze Fabrik kaufen. Elmos ist ein deutscher Halbleiterhersteller, daher warnen die Geheimdienste auch vor diesem Deal. Das Bundeswirtschaftsministerium hat immerhin ein Prüfverfahren eingeleitet und man darf gespannt sein, was dieses Verfahren ergibt. Was wird in der Fabrik in produziert und warum ist das Ganze für die deutsche Industrie so wichtig? Die Firma Elmos entwickelt und produziert in der Hauptsache Halbleiter, beispielsweise für den Einsatz in Autos und das sehr erfolgreich. In jedem neu gefertigt Wagen sind im Schnitt sieben Chips von Elmos zu finden.

Ein weltweit agierendes Unternehmen

Das Unternehmen selbst bezeichnet sich als einen der weltweit führenden und erfahrensten Hersteller von Halbleitern für die Autoindustrie. Elmos arbeitet zudem mit den führenden Unternehmen in dieser Branche zusammen und ist der Weltmarktführer bei sogenannten Ultraschallchips, die in Parksensoren verbaut werden. Die Chips von Elmos sind außerdem in Klimasteuerungen zu finden und waren an der Entwicklung der Airbag-Steuerung beteiligt. Chips von Elmos sind der Beleuchtung zu finden, ebenso wie in der berührungslosen Steuerung und den Sensoren für Fahrassistenzsysteme. Die Angebotspalette ist also breit gefächert und genau so etwas macht das Unternehmen für die Chinesen interessant.

Warum will Elmos verkaufen?

Bei der Herstellung von Halbleitern ist ein Faktor besonders wichtig, und zwar die Strukturgröße. Sie gibt Auskunft darüber, wie fein die elektrischen Schaltungen auf einem der Chips ausgeführt sind. Je feiner diese Strukturarbeiten auf den Chips sind, umso dichtere und leistungsfähigere Chips kann das Unternehmen herstellen. Bei Elmos liegt die Strukturgröße bei 350 Nanometern. Um diese Größenordnung zu verdeutlichen, müssten 170 Technologieknoten dieser Größe nebeneinander gelegt werden, um die Dicke eines einzelnen Haars zu bekommen. Für heutige Verhältnisse ist das aber zu dick. Da Elmos die zunehmend komplexer werdenden Designs für die Chips nicht mehr in seiner Fabrik produzieren kann, hat sich die Unternehmensleitung für den Verkauf entschieden.

Eine veraltete Technologie

Bis 2027 wollte Elmos dem neuen Eigentümer aus China seine Chips noch abkaufen. Anschließend wird nicht mehr selbst gefertigt, sondern ausgelagert. Rein technisch gesehen handelt es sich um eine veraltete Halbleitertechnologie, trotzdem reicht sie für die Autoindustrie in China offenbar noch aus.

Fazit zu Chips von Elmos

Die Autohersteller sind abhängig von diesen besonderen Chips. In Neuwagen mit sehr guter Ausstattung wurden nicht selten 100 dieser Halbleiter für die vielen unterschiedlichen Systeme verbaut. Ohne diese könnten Neuwagen überhaupt nicht fertiggestellt werden. Kommt jedoch eine solche Fabrik wie Elmos in chinesische Hände, dann bedeutet das eine hohe wirtschaftliche Abhängigkeit der deutschen Industrie von China. Die Chinesen besitzen damit ein weiteres Instrument, um es in einem Krisenfall, wie es in den beiden -Jahren der Fall war, gegen und seine Wirtschaft einzusetzen.

Bild: © Depositphotos.com / metlion

Ulrike Dietz