Das neue Billigabo bei Netflix – aber nur mit Werbung

Das neue Billigabo bei Netflix – aber nur mit Werbung

Der Streaming-Dienst Netflix geht neue Wege und versucht, mit günstigen Angeboten Kunden zu werben. Jetzt hat Netflix ein günstiges Modell für Abonnenten geschaffen, die für 4,99 Euro im Monat das Programm sehen wollen. Das Billigabo bei Netflix hat aber einen Haken: Wer abonniert, bekommt noch Werbung dazu. In zwölf Ländern, wie auch in , soll es das Billigabo von Netflix geben, die Amerikaner und die Franzosen sind ebenfalls dabei.

Nur kurze Spots

Starten wird das Billigabo bei Netflix mit sehr kurzen Werbespots, die zwischen 15 und 30 Sekunden lang sein werden. Diese Spots sollen, so Netflix, vor, aber auch während der Serien und Spielfilme laufen. Was kommt da auf die Kunden zu? In Schnitt schaltet Netflix die Werbung insgesamt vier bis fünf Minuten in der Stunde. Dies ist aber leider noch nicht alles, denn eine begrenzte Anzahl an Serien und Filmen wird für die Abonnenten des günstigen Angebots nicht zu sehen sein. Sie sind nach Angaben von Netflix aus Lizenzgründen nicht verfügbar. Der Streaming-Dienst arbeitet diesbezüglich jedoch an einer Lösung. Der Hintergrund dabei ist, dass Netflix über seine eigenen Produktionen frei verfügen kann, die lizenzierten Inhalte anderer Urheber zum Teil aber nicht für Werbemodelle nutzen darf.

Kein Download

Wer sich für das Abo mit Werbung entscheidet, muss sich um eine -Funktion nicht kümmern. Auf Wunsch kann das Abo auch jederzeit gekündigt oder geändert werden, so Netflix in einer Pressemitteilung. Auf alle bisherigen Abonnements hat das neue Modell mit Werbung keine Auswirkungen. Das Basis-Abo mit Werbung ist vielmehr eine Ergänzung zu den bereits bestehenden, werbefreien Basis-, Premium- und Standard Abostufen. Bisher ist Netflix immer ohne störende Werbung ausgekommen. Der Basistarif ohne Werbung kostet aktuell 7,99 Euro im Monat. Wer den Standardtarif wählt, zahlt 12,99 Euro und das Premium-Abo ist für 17,99 Euro zu haben.

Viele Kunden wandern ab

Netflix hat den Zeitpunkt für das neue Abomodell nicht zufällig gewählt: Zu Beginn der -Pandemie erlebte der Streaming-Dienst einen wahren Ansturm von neuen Abonnenten. Dann kam der Absturz und Netflix verlor im ersten Halbjahr 2022 mehr als eine Million Abonnenten. Einer der Gründe sind die vielen Konkurrenzanbieter, die auf einen zunehmend gesättigten Markt drängen. Dies ist vor allem in den der Fall, dort kündigten besonders viele Kunden.

Die Konkurrenz holt auf

Vor weniger als drei Jahren ging Disney+ als Konkurrent zu Netflix an den Start und konnte in nur drei Monaten 14,4 Millionen Kunden gewinnen. Dies gelang nicht zuletzt auch durch die Star-Wars-Serie „Obi-Wan Kenobi“. Aktuell hat Disney+ rund 152 Millionen Nutzerkonten, Netflix kommt nach eigenen Angaben auf 223 Millionen Konten.

Fazit zum Billigabo bei Netflix

Der Kampf um die Abonnenten ist hart und jeder will dabei vorn liegen. Dass eines Tages das Programm der Streaming-Dienste mit Werbung starten würde, war klar. Nicht nur Netflix setzt jetzt auf ein Abo mit Werbeunterbrechungen, Disney+ hat ein ähnliches Modell im Programm. Selbst wenn Disney bereits zur Jahresmitte Netflix eingeholt hat, heißt es nicht, dass der Konzern tatsächlich weit vorn liegt. Der Konzern Disney profitiert von den sogenannten Bündelangeboten seiner drei Streaming-Dienste: Disney+, sowie ESPN und Hulu. Bei diesen „Ablegern“ wird jedes Abo einzeln gezählt.

Bild: © Depositphotos.com / Milkos

Nadine Jäger