Der öffentliche Nahverkehr steht vor allem in den großen Städten immer mehr im Mittelpunkt, und das nicht nur in Deutschland. Die Menschen sollen nach Möglichkeit auf die Schiene oder auf den Bus umsteigen und nicht mehr mit dem Auto in die Innenstädte fahren. Um Anreize zu bieten, werden die Tickets besonders günstig angeboten oder es gibt völlig neue Konzepte, wie jetzt in Frankreich.
Die französische Bahn und ihr besonderer Service
Damit auch die Bürger, die abseits der großen Städte zu Hause sind, vom öffentlichen Nahverkehr profitieren können, hat sich die französische Bahn etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie hat ein neuartiges Konzept entwickelt, um auch auf den Nebenstrecken einen guten Service für die Bürger anbieten zu können. Die Neuheit ist ein Fahrzeug für die Schiene sowie für die Straße, was autonom unterwegs ist. „Flexy“ heißt der kleine Shuttle, der die Fahrgäste in den kleineren Orten direkt an der Haustür abholt und auch wieder dort absetzt. Das Fahrzeug ist so groß wie ein Kleinbus und wird elektrisch betrieben, neun Personen finden darin bequem Platz. Die Reifen von „Flexy“ bestehen aus Eisenbahnrädern und Autoreifen, damit er von der Schiene auf die Straße oder umgekehrt wechseln kann.
Einfach per App
Wer außerhalb der großen Städte am Abend vielleicht noch ausgehen und sicher wieder nach Hause kommen möchte, braucht nur die passende App. Diese App bietet die französische Eisenbahngesellschaft „Société Nationale des Chemins de Fer Français“, kurz SNCF zum Herunterladen auf das Smartphone an. Mittels dieser App wird „Flexy“ bestellt. Die SNCF will den elektrisch betriebenen Kleinbus insbesondere auf den kleinen, bereits geschlossenen Bahnstrecken einsetzen, die nicht länger als 30 Kilometer sind. Auf diesen kleinen Strecken gibt es ein nur geringes Passagieraufkommen und daher lohnt sich ein regulärer Bahnbetrieb dort nicht.
Unterstützung durch „Draisy“
Neben „Flexy“ will die SNCF zudem noch „Draisy“ testen, einen sogenannten Leichttriebwagen, der mit Akkus funktioniert und bis zu 80 Passagiere befördern kann. „Draisy“ soll auf Strecken bis 100 Kilometern zum Einsatz kommen, die ebenfalls nur ein geringes Fahrgastaufkommen haben. Ähnlich wie der Kleinbus soll der Leichttriebwagen auf Wunsch der Fahrgäste an Wunschstationen anhalten. Bei diesem Modell stammen die Materialien wie auch die Technologie aus der Autoindustrie, das Gefährt ist ein Leichtgewicht und soll dabei helfen, Geld zu sparen.
Der Train Léger
Mit dem Train Léger kommt ein dritter Zug ins Spiel, der größer ist als „Draisy“ und 100 Personen befördern kann. Er fährt ebenfalls elektrisch mit Strom aus der Brennstoffzelle oder einem Akku. Der innovative Zug ist vor allem leicht und soll einerseits eine zu schnelle Abnutzung der Gleise verhindern, aber zugleich das Management im öffentlichen Nahverkehr verbessern.
Fazit zur Französischen Bahn
Frankreich denkt in die Zukunft, vor allem, was den Verkehr auf Straße und Schiene angeht. Moderne Technologien machen es möglich, dass die Bürger, die nicht in den Ballungszentren wohnen, ebenfalls den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. Mit der passenden App wird das Fahrzeug bestellt, was autonom unterwegs ist und eine sichere Fahrt garantiert. Auf diese Weise werden hohe Kosten gespart, ohne dass sich viele Bürger benachteiligt fühlen. Zugleich profitieren sie auch von der modernen Technik, um schneller und bequemer von A nach B zu kommen.
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