Energie aus dem Weltraum – sieht so die Zukunft aus?

Energie aus dem Weltraum – sieht so die Zukunft aus?

Geht es um technische Neuerungen, die vielleicht zuerst einen etwas verrückten Eindruck machen, dann steckt in der Regel China hinter der Idee. So auch beim Projekt „Energie aus dem Weltraum“, genauer gesagt, Solarenergie. Ein Raumfahrtprojekt aus China arbeitet offenbar mit Hochdruck an der Einspeisung von solarer Energie aus dem Weltraum. Die ersten Tests, die noch auf der Erde stattgefunden haben, waren offensichtlich erfolgreich.

Energie aus dem Weltraum rund um die Uhr

Satelliten spielen bei der weltraumgestützten Solarenergie die Hauptrolle. Sie sorgen dafür, dass rund um die Uhr Energie praktisch geerntet werden kann. Das Problem dabei ist: Wie soll die unendliche Energie aus dem All für den großen Bedarf auf der Erde nutzbar gemacht werden? Vielleicht hat ein chinesisches Forscherteam die Antwort, denn die ersten Tests wurden bereits abgeschlossen. Ein rund 75 Meter hoher Turm aus Stahl, der vor der Xidian-Universität steht, soll die Energie mithilfe von Hochfrequenz-Mikrowellenstrahlen vom Satelliten „abzapfen“. So sieht das Omega-Projekt zumindest in der Theorie aus. Der Name Omega steht für „Orb-Shape Membrane Energy Gathering Array“ und gemeint ist eine Membran-Energiesammelordnung, die die Form einer Kugel hat.

Welche Vorteile gibt es?

Solarkraftwerke auf der Erde haben eine Vielzahl von Nachteilen und Problemen. Neben dem Warten, bis der Tag anbricht, ist insbesondere schlechtes Wetter ein Problem. Für die weltraumgestützten Solarkraftwerke stellt das Ganze natürlich keine Schwierigkeiten dar. Ein Solarpanel muss zudem in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, besonders in den sehr ertragreichen Regionen dieser Welt, den Wüsten. Im Weltraum spielt so etwas keine Rolle mehr. Die Satelliten, die für den Einsatz vorgesehen sind, bewegen sich in einer geostationären Umlaufbahn und können jederzeit mit dem Kraftwerk auf der Erde Kontakt aufnehmen.

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Noch nicht ausgereift

Die Technik für die Energie aus dem Weltraum ist allerdings noch nicht vollständig ausgereift. Beispielsweise ist bis jetzt nicht bekannt, welche Auswirkungen ein so hochfrequentierter Energiestrahl hat. Könnte es zu Problemen mit der Kommunikation oder mit dem Flugverkehr kommen? Wie wird sich die Energie aus dem Weltall auf die Gesundheit der Menschen auf der Erde auswirken? Dem Wissenschaftlerteam aus China ist es jetzt wohl gelungen, Energie drahtlos über eine Entfernung von gut 55 Metern zu übertragen. Möglich wurde dies in Form von Mikrowellen, was im Vergleich zu 36.000 Kilometern nach sehr wenig klingt. Das Forscherteam ist damit seiner Arbeit trotzdem um drei Jahre voraus.

Was macht die Konkurrenz?

China ist mit seiner Idee nicht allein. Die Amerikaner haben mit dem SPS-Alpha-Projekt der Raumfahrtbehörde NASA die Energie der Zukunft ebenfalls im Blick. Das System der USA soll gegenüber dem chinesischen System mehrere Vorteile haben. Ein Vorteil ist, dass der erzeugte Strom um 24 Prozent höher ist.

Fazit zu Energie aus dem Weltraum

Das Rennen um die Energie der Zukunft hat längst begonnen. Neben den USA und dem Reich der Mitte sind auch Russland, Großbritannien, Frankreich und Indien mit dabei. Sie arbeiten ebenso engagiert wie die Chinesen an Solarkraftwerken, die im Weltall stationiert werden sollen. Japan hat als erstes Land der Welt diesen Plan sogar in sein nationales Weltraumprogramm aufgenommen. Bereits 2015 konnte in Japan Mikrowellenenergie mit einer Entfernung von 55 Metern drahtlos und ohne Probleme übertragen werden.

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