Änderungen bei Netflix und was es für die Kunden bedeutet

Änderungen bei Netflix und was es für die Kunden bedeutet

Eigentlich hätte Netflix allen Grund zur Freude. 25 Jahren ist der Streaming-Dienst inzwischen alt und hat es geschafft, das ins Fernsehen zu bringen. Damit hat Netflix die Unterhaltungsbranche umgekrempelt, jetzt aber stehen Änderungen bei Netflix an und der Marktführer gerät zunehmend unter Druck. Diese Änderungen werden nicht allen Kunden passen und noch weniger werden sie sich darüber freuen.

Die Konkurrenz schläft nicht

Netflix entwickelte sich aus einem DVD-Verleih im Internet schnell zum Maß aller Dinge in einem boomenden Streaming-Geschäft. Doch die Konkurrenz schläft leider nicht und wird zudem immer stärker. Netflix verlor immer mehr Kunden und Rivalen, wie beispielsweise Disney+, konnten kräftig zulegen. Ausgerechnet zum silbernen Jubiläum steht der Marktführer unter den Streaming-Diensten so unter Druck, wie noch nie zuvor. Änderungen bei Netflix scheinen die einzige Option zu sein, die das jetzt noch hat. Man setzt auf neue Strategien und bricht gleichzeitig mit alten Traditionen. Für die Kunden könnte dies jedoch schnell unangenehme Folgen haben.

Wie sehen die Änderungen bei Netflix aus?

Schon im neuen Jahr will der Streaming-Dienst damit beginnen, strikter gegen Kunden vorzugehen, die ihre Daten für das Login mit anderen teilen. Netflix geht davon aus, dass knapp 221 Millionen der regulären Abonnenten den Streaming-Dienst mit mehr als 100 Millionen Menschen teilen, und zwar unbefugt. Bisher hat Netflix das Ganze locker gesehen, jetzt ist damit aber Schluss. Die Frage ist jedoch: Lassen sich die „Trittbrettfahrer“ so einfach in zahlende Kunden verwandeln? Diese Änderungen bei Netflix müssen vorsichtig vorgenommen werden, denn aktuell deutet vieles auf eine hohe Abwanderungswelle hin. Zu Beginn der -Pandemie gab es einen regelrechten Ansturm auf den Streaming-Dienst. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 verlor Netflix hingegen mehr als eine Million Kunden. Der Grund: Der Heimatmarkt in den ist einfach übersättigt.

Disney+ ist der Gewinner

Vor drei Jahren ging der Rivale und „Netflix-Jäger“ Disney+ an den Start. Er konnte in nur drei Monaten 14,4 Millionen Abonnenten dazugewinnen, auch dank „Star Wars“ und der Serie „Obi-Wan Kenobi“. Aktuell liegt der Konkurrent bei 152 Millionen Nutzern. Werden die zu Disney gehörenden Streaming-Dienste „Hulu“ und „ESPN+“ dazu zählt, dann hat das Unternehmen mit Netflix gleichgezogen. Disney hat diesbezüglich auch kräftig nachgeholfen, beispielsweise mit Rabatten, attraktiven Sonderangeboten und Gratisaktionen. Disney lockt viele Nutzer mit sogenannten Kombi-Deals, und es bleibt abzuwarten, ob der Hype anhält. Momentan ist Netflix aber deutlich geschwächt.

Mit Werbung

Um wieder mitreden zu können, wird bei Netflix sogar ein Tabu gebrochen: Werbeeinblendungen. 2023 soll es so weit sein, zunächst nur bei einer kleinen Anzahl an Märkten. Ob dies den erhofften Aufschwung und mehr Wachstum bringen wird, ist jedoch fraglich. Die Gefahr, dass Altkunden dann zu einem billigen neuen Angebot wechseln, ist groß.

Fazit zu Änderungen bei Netflix

Eine Tradition hat Netflix inzwischen schon aufgegeben. So wurden die jüngsten Staffeln der Erfolgsserien „Stranger Things“ und „Ozark“, nicht mehr wie sonst üblich, komplett mit allen Folgen ausgestrahlt. Damit müssen die Abonnenten auf das sogenannte „Binge Watching“, also den Fernseh-Marathon mit neuen Serienstaffeln verzichten. So sollen die Kunden länger bei der Stange gehalten werden und nicht alles auf einmal schauen. Dieses Vorhaben birgt jedoch das Risiko, dass die Kunden das Abo schon nach sehr kurzer Zeit wieder abbestellen.

Bild: © Depositphotos.com / ShotStudio

Ulrike Dietz
Ulrike Dietz