Greenpeace USA hat sich zusammen mit dem Milliardär Chris Larsen und dem Sierra Club Gedanken über die Energieverschwendung durch den Bitcoin gemacht. Gemeinsam haben sie die Kampagne „Change the Code – not the climate“ ins Leben gerufen und nennen vier Fakten, warum die Kryptowährung Bitcoin ein Energieverschwender ist. Was ist dran an den Anschuldigungen? Gibt es vielleicht fundierte Argumentationen für diesen Vorwurf?
Seit Jahren in der Kritik
Der Bitcoin ist seit Jahren als Energiefresser schlechthin immer wieder in der Kritik. Wer bei der neuen Kampagne jedoch nach wissenschaftlich fundierten Argumenten sucht, ist erfolglos. Die Basis der Aktion fundiert auf der Annahme, dass der Bitcoin einfach viel zu viel wertvolle Energie verschwendet. Die Frage ist aber: Wer legt eigentlich fest, dass die von den sogenannten Minern verbrauchte Energie verschwendet wird? Liegt das vielleicht nur im Auge des jeweiligen Betrachters? Wenn es um Argumente gegen den hohen Energiebedarf von Bitcoin Mining und Transaktionen geht, sollten sie zumindest begründet werden.
Der ständig steigende Energieverbrauch
Seit das Zeitalter der Industrialisierung begonnen hat, steigt der Verbrauch von Energie stetig an. Ganz gleich, welche Innovationen und Entwicklungen die Menschen hervorgebracht haben, sie waren immer in der Lage, den neuen, höheren Bedarf an Energie auch zu decken. Der größte Teil der Energie stammt aus fossilen Brennstoffen, wobei diese ohne Zweifel einen hohen Anteil zum Klimawandel beitragen. Der Bitcoin hat also kein Problem mit der Energie, aber die Produktion der Energie hat ein gewaltiges Problem mit CO2.
Der Energieverbrauch im Ländervergleich
In der internationalen Presse wird beim Energieverbrauch immer wieder gerne ein Ländervergleich angestrebt. So behauptet Greenpeace, dass der Bitcoin nach neusten Schätzungen einen deutlich höheren Verbrauch an Energie hat als das Land Schweden. Als Grundlage diente der Umweltschutzorganisation ein Bericht der Universität von Cambridge. Was dabei nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass das Militär der USA mehr Energie verbraucht als 14 Staaten. Das Schürfen nach Gold hat in etwa das gleiche Niveau wie der Bitcoin.
Erhöht der Bitcoin die Erdtemperatur?
Ein schlechtes Bild gibt der Bitcoin auch bei den Emissionen pro Transaktion ab. Tatsache ist, dass auf dem Bitcoin-Netzwerk jede Sekunde sieben Transaktionen vorgenommen werden. Im Vergleich dazu werden 1000-mal mehr Transaktionen mit dem Visa-Netzwerk getätigt. Vielen drängt sich der Verdacht auf, dass die NGO mit zum Teil zeitlich veralteten Studien arbeitet. Das Ganze klingt ähnlich wie die Argumente derjenigen, die gegen die Elektromobilität waren. Eine Studie weist darauf hin, dass es bereits seit 2018 gleich drei unterschiedliche Gegenpositionen gibt, die eine andere Sicht auf die Dinge haben. Sie entkräften zugleich die Aussage, dass der Bitcoin die Temperatur der Erde um zwei Grad erhöht hat.
Fazit zum Bitcoin
Neben der benötigten Hardware ist die Energie der wohl größte Kostenblock für die Mining-Betreiber. So wird auch nicht bestritten, dass die Mining-Farmen wertvolles CO2 emittieren. Regenerative Energien, wie sie von Sonne, Wind und Wasser geliefert werden, sind natürlich günstige Formen der Energie. Nach Meinung von Experten werden auch die Mining-Farmen in naher Zukunft darauf umsteigen. Zu viel produzierter Strom, der keinen Abnehmer mehr findet, könnte in Zukunft von den Farmen flexibel und immer nach Bedarf genutzt werden. Dazu gibt es bereits heute die entsprechenden Experimente.
Bild: © Depositphotos.com / ShotStudio
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