Einheitliche Ladebuchse für Elektrogeräte kommt 2024

Einheitliche Ladebuchse für Elektrogeräte kommt 2024

Da jetzt auch die letzte Instanz der EU zugestimmt hat, steht einem einheitlichen Ladestandard für Elektrogeräte nichts mehr im Wege. 2024 soll es endlich so weit sein, dass man Smartphones oder Tablets mit der gleichen Ladebuchse aufladen kann. Die Verbraucher wird die einheitliche Ladebuchse freuen, denn sie hat eine Reihe von Vorteilen.

Der Rat hat seine Zustimmung gegeben

Die einheitliche Ladebuchse ist beschlossene Sache. Am Montag hat der Rat der EU-Staaten grünes Licht gegeben und die neue Regelung soll schon ab dem Herbst 2024 Gültigkeit haben. In allen EU-Mitgliedsländern gilt dann der einheitliche Ladestandard USB-C, sowohl für Smartphones als auch für alle anderen Geräte, die am Stromnetz aufgeladen werden müssen. Jozef Sikela, der Industrieminister aus Tschechien, begrüßte die Entscheidung im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft. Ein Ladegerät für mehrere Geräte spart und Zeit, so Sikela, noch wichtiger ist es aber, dass die neue Regelung aktiv dabei hilft, eine Menge Elektroschrott zu vermeiden.

Eine nervige Angelegenheit

Nach Aussage des Ministers hat jeder Bürger in der EU mindestens drei unterschiedliche Ladegeräte zu Hause. Die Suche nach dem jeweils richtigen Gerät kostet eine Menge Zeit und ist zudem nervig. Dies gilt aber nicht nur für die Geräte zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz, so Jozef Sikela weiter. Neben dem sind es vor allem Tablets und Digitalkameras, E-Reader, Kopfhörer, Tastaturen und tragbare Lautsprecher, die von den neuen Regeln profitieren können. Sie können ab Herbst 2024 mit nur einem einzigen Ladekabel bequem aufgeladen werden. Eine Ausnahme gibt es aber, und die gilt für Laptops. Hier konnten sich die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der einzelnen EU-Staaten nicht auf ein früheres Datum einigen. Hier wird die Ladebuchse erst im Frühling 2026 auf den Markt kommen.

Spezielle Etiketten

Zukünftig soll bereits beim Kauf eines Gerätes klar sein, ob es mit oder ohne Ladekabel verkauft wird. Zusätzlich sind spezielle Etiketten geplant, die dem Käufer deutlich machen, ob die schon vorhandenen Ladekabel mit dem neuen Gerät kompatibel sind. Das EU-Parlament will nach eigenen Angaben die Verbraucher mit den neuen Leitlinien dazu bewegen, rund 250 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. Dieses Geld wird jedes Jahr dafür ausgegeben, um Ladegeräte für die unterschiedlichen Elektrogeräte zu kaufen. Zudem plant die EU für die noch einen einheitlichen Standard für das Laden der Geräte ohne Kabel. Am Plan der EU gibt es aber auch Kritik. So wird moniert, dass das neue Gesetz wichtige Innovationen ausbremst, beispielsweise bei der Ladedauer oder der von Daten. Bei den Buchsen in den Tablet-Computern und Smartphones bleiben, von den mehreren Dutzend unterschiedlicher Typen, nur noch drei übrig.

Fazit zur einheitlichen Ladebuchse

Die Diskussion um einen einheitlichen Ladestandard für ganz Europa gibt es schon sehr lange. Die EU-Kommission hat zunächst auf die freiwillige Zusammenarbeit der Industrie gesetzt, was jedoch wenig Erfolg hatte. 2009 haben sich dann 14 Hersteller von Smartphones, unter ihnen auch , dem immer größer werdenden Druck der Behörden aus Brüssel gebeugt und sich selbst dazu verpflichtet, einen einheitlichen Standard für die Netzteile einzuführen. Zur Wahl standen der inzwischen veraltete Micro-USB, der neuere USB-C und der dünne Lightning-Anschluss aus dem Hause Apple. 2021 einigte sich die EU auf USB-C als Standard.

Bild: © Depositphotos.com / magann

Nadine Jäger