Auch im Auto heißt es: Bitte recht freundlich, denn es könnte sein, dass man am Steuer fotografiert wird. Einen Moment abgelenkt und aufs Radio anstatt auf den Tacho geschaut und schon ist es passiert, es wurde geblitzt. So etwas ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Deshalb sind Apps als Blitzer-Warner auch so beliebt, aber sind diese Apps überhaupt erlaubt?
Blitzer sind gnadenlos
„Messstationen zur Geschwindigkeitsüberwachung“ – so heißen die Blitzer im Amtsdeutsch und sie sind einfach gnadenlos. Wer zu schnell unterwegs ist, muss zahlen, aber es trifft nicht nur die notorischen Raser, sondern auch diejenigen, die immer angepasst fahren und einen Augenblick nicht aufpassen. Die Messstationen machen keinen Unterschied, daher sind die Apps als Blitzer-Warner so beliebt. Aber ist diese technische Hilfe, die vor einem Bußgeld schützen soll, eigentlich erlaubt? Populär sind die Apps als Blitzer-Warner, die es für das Smartphone oder für das Navigationsgerät im Auto gibt. Der Download und die Installation dieser Apps sind nicht verboten. Sie ermitteln wie ein GPS-Warngerät die Position des Autos über GPS, greifen dann auf die Koordinaten-Datenbank im Internet zu und warnen vor den Standorten, wo sich ein Blitzer befindet.
Blitzgeräte müssen in der Datenbank sein
Apps als Blitzer-Warner funktionieren allerdings nur, wenn die Blitzgeräte auch in der Datenbank zu finden sind. Rund 4500 dieser stationären Geräte gibt es in Deutschland. Dazu kommen dann die mobilen Stationen, die ständig den Standort wechseln sowie die Radarpistolen der Polizeikontrollen. Autofahrerinnen und Autofahrern ist es nicht verboten, vor der Fahrt, und zwar nur dann, einen Blick auf die App zu werfen. Etwas anders sieht es aus, wenn die App während der Fahrt genutzt wird. Laut Straßenverkehrsordnung darf ein Autofahrer kein technisches Gerät im Betrieb haben, was dazu bestimmt ist, Blitzer anzuzeigen oder die Messstationen zu stören. Dies gilt übrigens auch für den Beifahrer.
Nicht betriebsbereit
Wenn eine Blitzer-Warn-App bereits auf dem Smartphone gespeichert, aber nicht bereit für den Betrieb ist, dann ist das legal und damit erlaubt. Ist die App hingegen aktiv, dann ist bereits der „Verbotstatbestand“ erfüllt, hat das Oberlandesgericht in Celle 2015 entschieden. Wenn die App auf dem Smartphone aktiv ist, kann sie während der Fahrt auch jederzeit aufgerufen werden.
Wie hoch ist das Bußgeld?
Wer sich dabei erwischen lässt, auf der Smartphone-App nach Blitzern Ausschau zu halten, bekommt einen Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg und muss zudem 75 Euro Strafe zahlen. Falls der Autofahrer das Smartphone noch in der Hand hat, wenn die Polizei ihn ertappt, dann gibt es ebenfalls einen Punkt in Flensburg, aber ein Bußgeld von 100 Euro. Die Polizei darf jederzeit nach dem Smartphone fragen und es auch überprüfen, wenn ein Verdacht besteht.
Fazit zu Apps als Blitzer-Warner
Bei einer Kontrolle durch die Polizei ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und immer freundlich zu bleiben. So lässt sich die Kontrolle deutlich verkürzen. Wichtig ist es zudem, so wenig wie möglich zu reden und sich nicht zu äußern, wenn ein konkreter Vorwurf gemacht wird. Bei einem Anfangsverdacht, dass eine App aktiv ist, die vor Blitzern warnt, dann ist der Autofahrer nicht verpflichtet, den Polizisten den Sperrcode zu nennen. Allerdings kann es dann passieren, dass das Smartphone beschlagnahmt wird.
Bild: © Depositphotos.com / mobilinchen
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Häufige Fragen
Sind Blitzer-Warn-Apps in Deutschland erlaubt?
Ja, der Download und die Installation von Blitzer-Warn-Apps sind erlaubt, solange sie nicht während der Fahrt aktiv genutzt werden.
Was passiert, wenn ich die App während der Fahrt benutze?
Wenn die App während der Fahrt aktiv ist, verstößt das gegen die Straßenverkehrsordnung und kann mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden.
Wie hoch ist das Bußgeld, wenn ich das Smartphone während der Fahrt in der Hand halte?
In diesem Fall droht ein Bußgeld von 100 Euro sowie ein Punkt in der Verkehrssünderkartei.
Darf ich die App vor der Fahrt nutzen?
Ja, es ist erlaubt, die App vor der Fahrt zu konsultieren, solange sie nicht aktiv im Betrieb ist.
Was gilt als 'nicht betriebsbereit'?
Eine Blitzer-Warn-App ist nicht betriebsbereit, wenn sie auf dem Smartphone gespeichert, aber nicht aktiv ist.
Kann die Polizei mein Smartphone überprüfen?
Ja, die Polizei darf das Smartphone überprüfen, wenn ein Verdacht besteht, dass eine Blitzer-Warn-App aktiv ist.
Was passiert, wenn ich bei einer Kontrolle die App aktiv habe?
Wenn die App aktiv ist, kann dies als Verstoß gewertet werden, was zu einem Bußgeld und Punkten in Flensburg führen kann.
Wie viele stationäre Blitzgeräte gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es rund 4500 stationäre Blitzgeräte, die in den Datenbanken der Blitzer-Warn-Apps erfasst sind.
Was sollte ich bei einer Polizeikontrolle beachten?
Bei einer Kontrolle ist es wichtig, ruhig und freundlich zu bleiben und sich möglichst wenig zu äußern.
Was passiert, wenn die Polizei einen Anfangsverdacht hat?
Wenn ein Anfangsverdacht besteht, dass eine Blitzer-Warn-App aktiv ist, kann das Smartphone beschlagnahmt werden.
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