Steht die künstliche Intelligenz in Deutschland vor dem Aus?

Steht die künstliche Intelligenz in Deutschland vor dem Aus?

ChatGPT steht für und ist der Prototyp eines sogenannten Chatbots. Dieses textbasierte Dialogsystem wird kontrovers diskutiert, in Italien wurde es jetzt aber verboten. Auch in schlägt ChatGPT hohe Wellen und hier wird ebenfalls schon über ein Verbot gesprochen. Die von einem amerikanischen „OpenAI“ entwickelte künstliche Intelligenz sorgt für Gesprächsstoff quer durch alle Parteien.

Kein generelles Verbot

Die großen Parteien in Deutschland lehnen ein generelles Verbot der ChatGPT ab, selbst wenn die Bundesdatenschützer ihre Bedenken haben. Sie halten ein Verbot wie in Italien für durchaus möglich, die Union und die Grünen wollen aber von einem weniger radikalen Weg absehen. Konstantin von Notz, der Fraktionsvize der Grünen, fordert, die Risiken beim Einsatz der KI zu minimieren. Seiner Meinung nach werden Maßnahmen gebraucht, um eine transparente und diskriminierungsfreie Funktion stets sicherstellen zu können. Dazu muss der Gesetzgeber aber schnell handeln und eine Art Leitplanke aufstellen, damit die künstliche Intelligenz immer im rechtsstaatlichen Rahmen bleibt.

Konsequent handeln

Sollte es Anhaltspunkte geben, die für einen Missbrauch von ChatGPT sprechen, dann müssen die Aufsichtsbehörden konsequent einschreiten, so von Notz weiter. Judith Gerlach, die für zuständige Digitalministerin, spricht sich allerdings für mehr Konsequenz beim Thema künstliche Intelligenz aus. Bei Technologien, die so schnell voranschreiten wie die KI, ist definitiv eine passende Regulierung erforderlich, um Menschen immer effektiv schützen zu können. Auf der anderen Seite dürfen Innovationen aber auch nicht verhindert werden. Deutschland braucht eine Regulierung, die sowohl innovationsfördernd ist als auch den Wettbewerb mit den großen Technologieunternehmen zulässt.

Nicht nur China überlassen

Verschließt sich Deutschland den technologischen Innovationen komplett, wie es in Italien der Fall ist, dann werden andere Länder die Weiterentwicklung übernehmen. Die Ministerin möchte diese Schlüsseltechnologien nicht allein den oder China überlassen. Ein weiterer Gegner eines generellen Verbots ist der Bundesdigitalminister Volker Wissing. Er lehnt einen so scharfen Schnitt wie in Italien ab. Deutschland braucht kein Verbot, sondern vielmehr begehbare Wege, um Werte wie Demokratie und Transparenz immer zu gewährleisten, so ein Sprecher des Ministers. Europa muss zu einer Art Vorreiter für eine weltweit vertrauensvolle KI werden.

Die Regeln beachten

Kritik am italienischen Modell kommt zudem von ehemaligen Datenschützern. Die KI nutzt zu Übungszwecken auch personenbezogene Daten, die aus dem stammen. Hier sollte aber das Schutzbedürfnis von Betroffenen über den berechtigten Interessen der Entwickler stehen. Am letzten Freitag hat die nationale Datenschutzbehörde in Italien ChatGPT aus Datenschutzgründen vorerst gesperrt. Die Entwickler der KI aus den USA dürfen die persönlichen Daten der Nutzer in Italien mit „sofortiger Wirkung“ nur noch sehr eingeschränkt verarbeiten, erklärte die Behörde. Der Grund: ChatGPT hat sich nicht an den Jugendschutz und die Datenschutzregeln gehalten.

Fazit zu künstliche Intelligenz

Die KI hat einen sehr prominenten Befürworter, denn Bill Gates hat sich gegen ein Moratorium bei der Entwicklung der künstlichen Intelligenz ausgesprochen. Der Gründer von ist der Ansicht, dass die Vorteile der überwiegen. Gates ist gegen eine Pause bei der Entwicklung, wie sie beispielsweise Elon gefordert hat. Eine Entwicklungspause, so Gates, wird die kommenden Herausforderungen nicht lösen. Hintergrund für das Statement war ein offener Brief von mehr als 1000 Experten aus der KI-Branche, die eine Entwicklungspause von sechs Monaten gefordert haben.

Bild: © Depositphotos.com / Jirsak

Ulrike Dietz
Ulrike Dietz