Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig

Markt in Peking (Archiv)
Die wirtschaftlichen Winde in Deutschlands Industrielandschaft drehen sich, da eine aktuelle Studie vom Ifo-Institut zeigt. Im Kern der Erkenntnisse? Nun, es scheint, als würden sich unsere langsam, aber sicher, von der Abhängigkeit chinesischer Vorprodukte lösen. Tatsächlich ist der Anteil der Firmen, die entscheidend auf Zulieferungen aus dem Reich der Mitte setzen, von 46% im Frühjahr 2022 auf nunmehr 37% gesunken. Ein Hauch von Veränderung, nicht wahr?

Besonders faszinierend ist der Sinneswandel hinsichtlich der Importneigung. Während vor zwei Jahren noch fast die Hälfte der Betriebe ihre Bestellungen aus China kürzen wollte, denkt heute nur noch 38% der Industriegiganten in diese Richtung. Wo man hinschaut, reduziert sich die Abhängigkeit – außer in der Chemiebranche, die einen leichten Anstieg an China-Liebhabern verzeichnet.

Was steckt dahinter? Es scheint, als würden unsere Firmen vermehrt auf Diversifizierung setzen oder die politische Großwetterlage genauer im Auge behalten. Interessanterweise ändert sich wenig für jene, die mit eigenen Werken in China präsent sind. Diese Gruppe zeigt sich weniger geneigt, den Importrückgang fortzusetzen.

Nun, in einer Welt, in der wirtschaftliche Selbstständigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, könnten diese Veränderungen nicht nur ein Weckruf, sondern auch eine Chance sein. Fest steht: Der Wandel in der deutschen Industrie ist in vollem Gange, mit einem klugen Blick nach vorn und dem Mut, gewohnte Pfade zu verlassen.

() – Die Zahl der Unternehmen in , die nach eigenen Angaben abhängig von Vorprodukten aus China sind, ist zuletzt gesunken. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervor.

Demnach sind derzeit 37 Prozent aller Industrieunternehmen in Deutschland auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen. Im Februar 2022, unmittelbar vor Beginn des Krieges in der Ukraine, waren es noch 46 Prozent. “Gleichzeitig sehen wir, dass weniger Unternehmen ihre Importe aus China zukünftig verringern wollen”, sagte Lisandra Flach, Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft. Vor zwei Jahren plante dies noch fast jedes zweite Industrieunternehmen. In der aktuellen Umfrage sank dieser Anteil auf 38 Prozent.

Besonders häufig gaben Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (65 Prozent), elektrischen Ausrüstungen (60 Prozent) und Unternehmen der Autoindustrie (59 Prozent) an, auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen zu sein. “Im Vergleich zur Umfrage von 2022 ist in fast allen Industriebranchen der Anteil der Unternehmen zurückgegangen, die wichtige Vorprodukte aus China beziehen”, sagte Andreas Baur, Co-Autor der Studie. Besonders stark fiel der Rückgang bei den Möbelherstellern (Rückgang um 29 Prozentpunkte) und in der Automobilindustrie (Rückgang um 17 Prozentpunkte) aus. Einzige Ausnahme bildet die Chemische Industrie. Hier gaben in der neuesten Umfrage 46 Prozent aller Unternehmen an, auf Vorleistungen aus China angewiesen zu sein. Im Vergleich zu 2022 war dies ein Anstieg um fünf Prozentpunkte.

Der Rückgang lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass weniger Unternehmen auf Vorleistungen von chinesischen Herstellern angewiesen sind. “Der Anteil der Firmen, die Vorprodukte von eigenen Produktionsstätten in China beziehen, hat sich dagegen praktisch nicht verändert”, sagte Baur. Deutsche Unternehmen, die selbst in China produzieren, planen zudem deutlich seltener, ihre Importe aus China (31 Prozent) zu verringern, im Vergleich zu Unternehmen ohne eigene Produktionsstandorte in China (41 Prozent). Gründe, weniger aus China zu importieren, sind für die Unternehmen grundsätzlich Diversifizierungsbestrebungen und wachsende politische Unsicherheit.

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