SAP selbst zeigt sich ebenfalls großherzig, stellt satte zwei Milliarden Euro bereit für Programme, die den Vorruhestand oder den freiwilligen Ausstieg versüßen. Von den weltweiten Stellenkürzungen, insgesamt 8.000, mit einem deutlichen Anteil in Deutschland, scheint also niemand ins kalte Wasser geworfen zu werden. “Freiwillig” ist das Stichwort, das Schick nutzt, um die Situation zu beschreiben.
Doch trotz des silbernen Randes der Wolke gibt Schick zu bedenken, dass die Herausforderungen für die Verbleibenden wachsen könnten. Die Arbeit stapelt sich, während das Versprechen, neues Personal einzustellen, erst noch eingelöst werden muss. Diese Zwischenphase könnte für manche zur Zerreißprobe werden. Und dann ist da noch das ungenutzte Potenzial der erfahrenen Über-50-Jährigen, deren Abschied Schick bedauert. Sie gehen, während SAP nach Wegen sucht, Teams jünger und damit anders, aber nicht unbedingt besser zu gestalten. Ein Gedanke, der zum Nachdenken anregt, inmitten einer Zeit des Wandels.
Walldorf () – SAP-Betriebsratsvorsitzender Eberhard Schick begrüßt die Höhe der im Zuge des Konzernumbaus angebotenen Abfindungen. Der Softwarekonzern aus Walldorf zahle “mit rund 1,5 Monatsgehältern pro Betriebsjahr so großzügige Abfindungen, dass es schon dumm wäre zu bleiben”, sagte Schick dem Wirtschaftsmagazin Capital.
“Viele ältere Mitarbeiter freuen sich riesig, wenn sie demnächst mit einem goldenen Handschlag in Ruhestand gehen können”, so Schick weiter. SAP habe zwei Milliarden Euro für Vorruhestand- und Freiwilligenprogramm zurückgestellt und biete sehr attraktive Konditionen.
Weltweit will SAP 8.000 Stellen abbauen, davon 2.600 in Deutschland. Schick schätzt, dass mindestens 2.000 der 4.000 Berechtigten das freiwillige Ausstiegsangebot annehmen werden. Entlassungen werde es keine geben, “wer geht, macht das freiwillig”, so Schick. “Allerdings finde ich schon schade, dass die SAP keine Idee hat, welche sinnvollen Jobs sie Über-50-Jährigen anbieten könnte oder wie sie gemischte Teams mit Jüngeren und Älteren klug einsetzen könnte.”
Schick warnt außerdem vor einer zunehmenden Belastung der Belegschaft: Für die verbleibenden Mitarbeiter könnte die Arbeitsbelastung steigen, auch wenn SAP verspreche, bis Ende des Jahres wieder neue Leute einzustellen, fürchtet er.
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Bildhinweis: | SAP (Archiv) |
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