Studie: Infrastruktur-Investitionen bisher nicht zielgenau
München () – Wenn der Staat mehr in Infrastruktur investieren möchte, muss er dies wohl gezielter tun. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts.
„Damit die Mittel wirksam eingesetzt werden, braucht es klare wirtschaftspolitische Leitlinien: Der Staat sollte nur dort fördern, wo der Markt versagt oder politische Ziele wie gleichwertige Lebensverhältnisse verfolgt werden“, sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Innovationsökonomik und Digitale Transformation.
In der Studie analysieren die Forscher den geförderten Breitbandausbau zwischen 2010 und 2019. Die Ergebnisse zeigen: In intensiv geförderten Regionen lag die Versorgung mit mindestens 16 Mbit pro Sekunde im Schnitt um 28 Prozentpunkte höher als in vergleichbaren Gemeinden ohne Förderung. Gleichzeitig stiegen aber die Immobilienpreise: Mieten um 3,8 Prozent und Kaufpreise um 8,1 Prozent.
„Die gestiegenen Immobilienpreise zeigen die hohe Zahlungsbereitschaft der Haushalte für schnelle Internetanschlüsse. In 90 Prozent der Fälle hätte diese ausgereicht, um den Breitbandausbau ohne staatliche Förderung zu finanzieren“, sagte Simon Krause, Co-Autor der Studie. Den Ergebnissen zufolge war daher diese Förderung nicht zielgenau.
Für den aktuell laufenden Ausbau von Gigabit-Netzen mit schnellem Glasfaser-Internet, den die Bundesregierung zum „überragenden öffentlichen Interesse“ erklärt hat, ziehen die Studienautoren klare Lehren: Öffentliche Förderung sollte sich auf Gebiete mit nicht ausreichenden privaten Investitionsanreizen konzentrieren.
„Breit angelegte Förderprogramme bergen das Risiko ineffizienter Mitnahmeeffekte und Preissteigerungen“, sagte Co-Autor Thomas Fackler. Statt pauschaler Förderung brauche es eine kluge Priorisierung sowie begleitende Reformen, etwa bei der Bürokratie, der Regulierung und bei Planungsprozessen, damit das Sondervermögen ein wirtschaftspolitischer Erfolg werden kann.
| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
| Bildhinweis: | Kabelschacht (Archiv) |
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Personen werden in dem Beitrag erwähnt?
Oliver Falck, Simon Krause, Thomas Fackler
Welche Institutionen oder Gruppen kommen im Text vor?
Ifo-Institut, Bundesregierung
Zu welchem Zeitpunkt hat sich das Geschehen ereignet?
Nicht erwähnt.
An welchem Ort spielt die Handlung?
München
Wie lässt sich der Inhalt kurz zusammenfassen?
Eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts empfiehlt, staatliche Investitionen in die Infrastruktur gezielt einzusetzen, um ineffiziente Förderungen und steigende Immobilienpreise zu vermeiden, und fordert eine Fokussierung auf Regionen mit unzureichenden privaten Investitionsanreizen.
Was war der Auslöser des Geschehens?
Der Auslöser für die Studie des Ifo-Instituts war die Analyse der staatlichen Fördermaßnahmen für den Breitbandausbau zwischen 2010 und 2019. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Förderungen nicht zielgenau waren, da in vielen Fällen die Marktkräfte alleine ausgereicht hätten, um den Ausbau zu finanzieren, und stattdessen Immobilienpreise stiegen. Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer gezielteren Investitionsstrategie in die Infrastruktur.
Welche Reaktionen gab es von Seiten der Politik oder Öffentlichkeit?
Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Studie des Ifo-Instituts zeigt, dass staatliche Förderungen im Breitbandausbau nicht zielgenau waren, da viele Haushalte diese Investitionen privat hätten stemmen können. Die Studie empfiehlt, die öffentliche Förderung auf Regionen mit unzureichenden privaten Investitionsanreizen zu konzentrieren, um Preissteigerungen und ineffiziente Mitnahmeeffekte zu vermeiden.
Welche Folgen oder Auswirkungen werden thematisiert?
Die Folgen oder Konsequenzen, die im Artikel erwähnt werden, sind: steigende Immobilienpreise, Mieten um 3,8 Prozent, Kaufpreise um 8,1 Prozent, ineffiziente Mitnahmeeffekte, Preissteigerungen.
Liegt bereits eine offizielle Reaktion oder Stellungnahme vor?
Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme zitiert. Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Innovationsökonomik und Digitale Transformation, sagt: "Damit die Mittel wirksam eingesetzt werden, braucht es klare wirtschaftspolitische Leitlinien: Der Staat sollte nur dort fördern, wo der Markt versagt oder politische Ziele wie gleichwertige Lebensverhältnisse verfolgt werden."
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