Bundesregierung will verpflichtenden Alters-Check im Netz einführen

Junge Menschen nutzen Smartphones, diskutieren über digitale Altersverifikationen und Datenschutz.

Bundesregierung will verpflichtenden Alters-Check im Netz einführen

() – Die Bundesregierung will verpflichtende Altersverifikationen im Netz einführen. „Altersverifikation auf digitalen Endgeräten sollte Standard in Europa sein“, sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Nach geltendem EU-Recht sei eine verpflichtende Altersverifikation, etwa nach Vorbild des britischen Safety Acts, im zwar nicht möglich. „Die Bundesregierung will das ändern und setzt sich entsprechend dem Koalitionsvertrag für verpflichtende Altersverifikationen und sichere Voreinstellungen für Kinder und Jugendliche bei digitalen Angeboten ein“, so der Sprecher. Man stehe dazu in Gesprächen mit der EU-Kommission und europäischen Partnern. Entscheidend sei eine „möglichst praktikable, alltagsnahe Umsetzung“.

Politikerinnen der Linksfraktion warnen vor verpflichtenden Altersverifikationen nach britischem Vorbild. „Hohe Eingriffe in den Datenschutz bei gleichzeitig leichter technischer Umgehung ist kein wirksamer Jugendschutz“, sagte Donata Vogtschmidt, Sprecherin für Digitalpolitik und Cybersecurity der Fraktion, den Funke-Zeitungen. „Wenn sich Altersverifizierungen mit wenigen Klicks per VPN umgehen lassen, entsteht für Kinder und Jugendliche kein echter Schutz, dafür aber erhebliche Risiken durch die massenhafte Erfassung sensibler Daten.“

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Ihre Fraktionskollegin Anne-Mieke Bremer, Sprecherin für Games und Digitale Infrastruktur, sprach sich für eine andere Schwerpunktsetzung aus. „Guter, digitaler Jugendschutz braucht Aufklärung, konsequente Moderation und klare Plattformverantwortung, nicht unsichere und am Ende wirkungslose Datensammlungen. Nur wenn Plattformen ihre Strukturen aktiv sicher gestalten, Meldewege funktionieren und problematische Inhalte schnell entfernt werden, können Kinder und Jugendliche wirklich geschützt werden“, sagte Bremer.

Auch aus der CDU/CSU-Fraktion gibt es Kritik an solchen Überprüfungen. „Wir brauchen einen wirksamen Kinder- und Jugendschutz im Internet“, sagte Ralph Brinkhaus, Sprecher der AG Digitales und Staatsmodernisierung, den Zeitungen. Eine verpflichtende Personenidentifizierung gegenüber jedem Anbieter berge jedoch erhebliche Risiken für Datenschutz und IT-. „Selbst bei hohen Sicherheitsstandards kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass zentrale Datensätze durch Cyberangriffe oder Insider-Missbrauch kompromittiert werden“, warnte Brinkhaus.

In Großbritannien gilt seit Juli der Online Safety Act, der Plattformen mit potenziell schädlichen Inhalten verpflichtet, Altersüberprüfungen etwa per Personalausweis oder Kreditkarte einzuführen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Junge Leute mit (Archiv)

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Welche Personen werden in dem Beitrag erwähnt?

Die vollständigen Namen der Personen im Artikel sind:

Donata Vogtschmidt, Anne-Mieke Bremer, Ralph Brinkhaus.

Welche Institutionen oder Gruppen kommen im Text vor?

Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung, Funke-Mediengruppe, EU-Kommission, Linksfraktion, Donata Vogtschmidt, Anne-Mieke Bremer, CDU/CSU-Fraktion, Ralph Brinkhaus, Großbritannien, Online Safety Act.

Zu welchem Zeitpunkt hat sich das Geschehen ereignet?

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An welchem Ort spielt die Handlung?

Berlin, Großbritannien

Wie lässt sich der Inhalt kurz zusammenfassen?

Die Bundesregierung plant, verpflichtende Altersverifikationen im Internet einzuführen, was jedoch auf Kritik stößt, da befürchtet wird, dass dies den Datenschutz gefährdet und Kinder nicht effektiv schützt.

Was war der Auslöser des Geschehens?

Der Auslöser für die Diskussion um verpflichtende Altersverifikationen im Netz ist das Bestreben der Bundesregierung, Kinder und Jugendliche besser vor potenziell schädlichen Inhalten zu schützen. Dies steht im Kontext des britischen Online Safety Acts und wurde durch das gemeinsame Ziel der Koalition angestoßen, digitale Angebote sicherer zu gestalten. Kritiker warnen hingegen vor Datenschutzrisiken und der Möglichkeit technischer Umgehungen.

Welche Reaktionen gab es von Seiten der Politik oder Öffentlichkeit?

Die Reaktionen auf die geplante Einführung verpflichtender Altersverifikationen im Netz durch die Bundesregierung sind gemischt: Politikerinnen der Linksfraktion warnen vor Datenschutzrisiken und ineffektivem Jugendschutz, während auch Vertreter der CDU/CSU Bedenken hinsichtlich der IT-Sicherheit und möglicher Cyberangriffe äußern. Insgesamt gibt es einen Appell für alternative Maßnahmen wie Aufklärung und Moderation, anstatt auf unsichere Datensammlungen zu setzen.

Welche Folgen oder Auswirkungen werden thematisiert?

Die im Artikel erwähnten Folgen oder Konsequenzen sind: hohe Eingriffe in den Datenschutz, leichte technische Umgehung der Altersverifikation, keine wirkliche Schutzwirkung für Kinder und Jugendliche, erhebliche Risiken durch massenhafte Erfassung sensibler Daten, unsichere und wirkungslose Datensammlungen, Gefahr für Datenschutz und IT-Sicherheit, Kompromittierung zentraler Datensätze durch Cyberangriffe oder Insider-Missbrauch.

Liegt bereits eine offizielle Reaktion oder Stellungnahme vor?

Ja, im Artikel wird eine Stellungnahme einer Person zitiert. Donata Vogtschmidt, Sprecherin für Digitalpolitik der Linksfraktion, äußert Bedenken: "Hohe Eingriffe in den Datenschutz bei gleichzeitig leichter technischer Umgehung ist kein wirksamer Jugendschutz." Sie kritisiert, dass Altersverifizierungen leicht umgangen werden können und dies die Kinder und Jugendlichen nicht effektiv schütze, sondern stattdessen Risiken durch sensible Datenspeicherung birgt.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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