Experten sehen Unterseekabel als Top-Ziel für hybride Kriegsführung

Bojen im Meer (Archiv)

Experten sehen Unterseekabel als Top-Ziel für hybride Kriegsführung

() – Nach dem mutmaßlichen Angriff der Huthi-Rebellen auf Kommunikationskabel im Roten Meer sehen Experten diese Unterseekabel auch in als Angriffsziel für Sabotagen.

“Mit Blick auf eine hybride Kriegsführung kann ich mir zukünftig ein durchtrenntes Kabel in Kombination mit einer Desinformationskampagne durchaus vorstellen”, sagte Ferdinand Gehringer, Experte für Cybersicherheit der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Zeitungen der Mediengruppe .

“95 bis 98 Prozent des internationalen Datenverkehrs laufen über Unterseekabel”, so Gehringer. Er spricht von weltweit 530 Unterseekabeln, 486 davon seien in Betrieb. Auch in und um bzw. Europa, in der Nord und- Ostsee sind Kabel verlegt.

Johannes Rundfeldt, Sprecher der unabhängigen Arbeitsgruppe Kritis (AG KRITIS), die sich mit kritischen Infrastrukturen auseinandersetzt, spricht von einer “überragend wichtigen” Bedeutung der Kabel. Beide Experten sind sich einig, dass ein vollständiger Schutz der teils mehrere tausend Kilometer langen Kabel nicht möglich ist. In Küstennähe könne ein Taucher ein Kabel recht einfach sabotieren. “Vielleicht nicht mit der Kneifzange, aber mit normaler Feuerwehr-Ausrüstung geht das”, sagte Rundfeldt.

Gehringer sieht Gefahren auch für die Landungspunkte der Kabel an Land. Auch diese könne man ohne den ganz großen Aufwand sabotieren. Schutz bietet vor allem “Redundanz”, wie Rundfeldt sagt. Durch mehr Umleitungsmöglichkeiten führe eine Störung nicht zu einem Versorgungsausfall.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bojen im Meer (Archiv)

Zusammenfassung

  • Huthi-Rebellen vermutlich für Angriff auf Kommunikationskabel im Roten Meer verantwortlich.
  • Kabel könnten in Zukunft Angriffsziel für Sabotagen sein, warnt Experte Ferdinand Gehringer.
  • 95 bis 98 Prozent des internationalen Datenverkehrs laufen über Unterseekabel.
  • Vollständiger Schutz der teils mehrere tausend Kilometer langen Kabel nicht möglich.
  • Redundanz und Umleitungsmöglichkeiten helfen, Störungen nicht zu Versorgungsausfällen werden zu lassen.

Fazit

Experten zufolge könnten Unterseekabel, über die 95-98% des internationalen Datenverkehrs laufen, zukünftig verstärkt ins Visier von Angreifern geraten. Diese hätten es auf die weltweit 530 Unterseekabel bzw. 486 aktiven Kabel abgesehen, die an verschiedenen Stellen, darunter Deutschland und Europa, verlegt sind. Ein vollständiger Schutz der teils mehrere tausend Kilometer langen Kabel wäre jedoch unmöglich.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH