Wie künstliche Intelligenz Sicherheitslücken schließen kann

Wie künstliche Intelligenz Sicherheitslücken schließen kann

Ein kleines Spiel, aber eine große Wirkung: Gandalf heißt dieses Spiel, das nicht nur unterhalten, sondern auch informieren soll. hat Gandalf erschaffen, damit die Spieler lernen, mögliche Sicherheitslücken schnell zu erkennen und ebenso schnell auszuschalten. Die Firma „Lakera“ aus der Schweiz hat ein Spiel geschaffen, bei dem mehrere Level gemeistert werden müssen, um ans Ziel zu kommen.

Logik ist gefragt

Wer gegen die künstliche Intelligenz im Spiel ankommen will, braucht ein gewisses Verständnis für Datenbanken, Sicherheitssysteme und IT sowie eine Portion Logik. Der Name des Spiels ist kein Zufall, denn Gandalf spielt in „Der Herr der Ringe“ eine zentrale und wichtige Rolle. Ebenso wie der etwas kauzige Zauberer antwortet seine digitale Ausgabe auch manchmal launisch auf die Eingaben der Spieler. Im ersten Level ist Gandalf, der übrigens nur Eingaben und Fragen in Englisch versteht, noch offenherzig und gibt sehr schnell das Passwort preis. Mit jedem weiteren Level lernt der Zauberer aber etwas dazu und lässt sich nicht mehr so schnell überrumpeln und aufs Glatteis führen. Der Spieler muss also ein gutes IT-Wissen haben, damit ihm Gandalf das Passwort auch verrät.

Die KI steuert

Das interessante Spiel wird von künstlicher Intelligenz gesteuert. Sie basiert dabei zum großen Teil auf den Elementen des KI-Textgenerators ChatGPT. Dabei fällt auf, dass das Spiel ziemlich arm an Daten ist. So werden beispielsweise keinen persönlichen Daten von den Spielern erfasst. Aber „Lakera“ nutzt anonymisierte Fragen und Eingaben der Spieler, um die künstliche Intelligenz des Spiels stetig zu verbessern. Die Idee zum Spiel ist durch einen sogenannten Hackathon entstanden. Bei einem solchen Hackathon versucht ein Team, sein Passwort, so gut es geht, zu verteidigen. Das gegnerische Team setzt aber alles daran, in das einzudringen und das Passwort zu knacken. So lernen die Teams fortwährend etwas dazu, und zwar durch immer neue Versuche der Angreifer gegen ständig neue Methoden der Verteidigung.

Schwer zu überlisten

Alle, die meinen, die KI schnell überlisten zu können, werden vielleicht enttäuscht sein, denn so schnell gibt sich Gandalf nicht geschlagen. Bei ChatGPT sprechen Experten von einem sogenannten „Large Language Model oder kurz LLM. Dies bedeutet, dass das dahinter stehende System die natürliche versteht. Gerade deshalb ist es so schwer, das System auszutricksen, da es unendlich viele Ausdrücke kennt. Ebenso macht es der digitale Magier Gandalf im Spiel von „Lakera“. Sieben Level sowie ein Bonuslevel müssen die Spieler überwinden. Wer alle Level erfolgreich durchspielt, bekommt von „Lakera“ eine Auszeichnung. Wer möchte, kann sich aber auch direkt beim IT-Sicherheitsunternehmen bewerben.

Fazit zur Künstlichen Intelligenz

Spätestens ab Level vier ist Gandalf ein Spiel für Fortgeschrittene mit sehr guten IT- und LLM-Kenntnissen. Ab Level sechs kommen allerdings auch die Experten schnell an ihre Grenzen. Das Spiel selbst ist einfach und sehr übersichtlich aufgebaut. Leider ähnelt das kleine Bild im Emoji-Stil, das den Zauberer aus „Der Herr der Ringe“ darstellen soll, nicht der Figur, wie man sie aus den Filmen kennt. Unter dem Bild ist ein großes Textfeld zu sehen und dort können die Spieler Gandalf dann Fragen zum gesuchten Passwort stellen. Die KI verrät, ob der Spieler richtig liegt. Für alle, die gerne rätseln und Sicherheitslücken schließen wollen, ist Gandalf genau das Richtige.

Bild: © Depositphotos.com / ribkhan

Ulrike Dietz