Weltwirtschaftsforum warnt vor KI-generierter Desinformation
Cologny () – In seinem diesjährigen Bericht über globale Risiken warnt das Weltwirtschaftsforum (WEF) insbesondere vor KI-generierter Fehlinformation und Desinformation. Für die am Mittwoch veröffentlichte Einschätzung globaler Risiken wurden laut WEF insgesamt 1.490 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Regierung, der internationalen Gemeinschaft und der Zivilgesellschaft befragt. Eine Mehrheit von ihnen sieht mindestens ein moderates Risiko für globale Katastrophen in den nächsten zwei Jahren, für einen Zeitraum von zehn Jahren wird mehrheitlich mit einem erhöhten Risiko für globale Katastrophen gerechnet.
Insgesamt 53 Prozent der Befragten zählen KI-generierte Fehl- und Desinformation zu den fünf wahrscheinlichsten Ursachen für eine globale materielle Krise im Jahr 2024. Höher ist die Einigkeit unter den Experten lediglich bei der Rolle von Extremwetter: 66 Prozent sehen diese als eine der fünf wichtigsten globalen Risiken.
Für einen Zeitraum von zwei Jahren werden die Auswirkungen von Fehl- und Desinformation am höchsten eingeschätzt, auf Platz zwei folgen Extremwetterereignisse. Auf den weiteren Plätzen folgen gesellschaftliche Polarisierung, Cybersicherheit, bewaffnete zwischenstaatliche Konflikte, Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten, Inflation, unfreiwillige Migration, ökonomischer Abschwung und Umweltverschmutzung.
Auffällig ist, dass Desinformation und Extremwetterereignisse von allen Fachbereichen und altersunabhängig als die bedeutendsten beiden kurzfristigen Risiken benannt wurden. Darin dürften sich insbesondere die schnelle technologische Entwicklung und die zahlreichen diesjährigen Wahlen widerspiegeln: 2023 standen Fehl- und Desinformation noch auf Platz 15 des Risiken-Rankings. Die Auswirkungen von Extremwetter sind dagegen eine beständige Sorge, die auch in den Vorjahren auf den vorderen Plätzen lag.
Langfristig sind es vor allem Umweltrisiken, deren Auswirkungen die befragten Experten als besonders schwerwiegend einschätzen. Die Plätze eins bis vier werden durch Extremwetterereignisse, kritische Veränderungen in Erdsystemen, den Verlust von Biodiversität und dem Kollaps von Ökosystemen sowie einem Mangel an natürlichen Ressourcen belegt. Des- und Misinformation sowie nachteilige Auswirkungen von KI-Technologien folgen nunmehr auf den Plätzen fünf und sechs.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Junge Frau mit Smartphone (Archiv) |
Zusammenfassung
- Weltwirtschaftsforum (WEF) warnt vor KI-generierter Fehlinformation und Desinformation in globalem Risikobericht
- 1.490 Experten aus verschiedenen Bereichen befragt
- Mehrheit sieht moderates Risiko für globale Katastrophen in den nächsten zwei Jahren, erhöhtes Risiko für zehn Jahre
- 53% zählen KI-generierte Fehl- und Desinformation zu den wahrscheinlichsten Ursachen für globale Krise im Jahr 2024
- Extremwetter gilt als wichtigstes globales Risiko mit 66% Zustimmung
- Auf kurzfristige Risiken folgen gesellschaftliche Polarisierung, Cybersicherheit, bewaffnete Konflikte, etc.
- Desinformation und Extremwetter als bedeutendste kurzfristige Risiken von allen Fachbereichen und Altersgruppen genannt
- Langfristig werden Umweltrisiken als besonders schwerwiegend eingeschätzt
- Des- und Misinformation sowie negative Auswirkungen von KI-Technologien auf den Plätzen fünf und sechs
Fazit
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) warnt in seinem diesjährigen Bericht über globale Risiken vor KI-generierter Fehlinformation und Desinformation als wahrscheinliche Ursachen für eine globale Krise. Eine Mehrheit der 1.490 befragten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Regierung und Zivilgesellschaft sieht ein moderates Risiko für globale Katastrophen in den nächsten zwei Jahren und ein erhöhtes Risiko für einen Zeitraum von zehn Jahren. Desinformation und Extremwetterereignisse wurden altersunabhängig und fachübergreifend als die bedeutendsten kurzfristigen Risiken eingestuft. Langfristig stehen Umweltrisiken wie Extremwetterereignisse, kritische Veränderungen in Erdsystemen, Verlust von Biodiversität und Ressourcenmangel im Fokus der Sorge.
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