Die Zukunft der Solarenergie

Die Zukunft der Solarenergie

Was Umweltschützer schon lange fordern, dürfte nun zum Teil auch wegen dem vermehrten Einsatz von Solarenergie endlich Realität werden. Sowohl die Europäische Union als auch als einzelnes Land haben sich ambitionierte Ziele gesteckt, was den Klimaschutz betrifft. Schon seit langem wettern Aktivisten, es sei bereits fünf vor zwölf, um die Natur auch für nachkommende Generationen intakt zu halten. Nun sollen die jährlichen Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 um bis zu 95 Prozent reduziert werden (im Vergleich zu 1990). Dabei müssen Politik, Wirtschaft, Industrie und private Haushalte an einem Strang ziehen. Eine der Voraussetzungen dafür, dass der Fahrplan eingehalten werden kann. Ist der Umstieg auf klimafreundliche Energiegewinnung. Hier bietet sich auf dem Gebiet der Solarenergie großes Entwicklungspotential.

Spannende Zahlen und Fakten rund um die Solarenergie

Dass Solarenergie in Deutschland in der eine immer wichtigere Rolle spielen soll, schreibt auch der Koalitionsvertrag vor, der im März 2018 abgesegnet wurde. Darin ist festgelegt, dass bis zum Jahr 2030 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen soll. Darin ist jedoch nicht nur die Solarenergie, sondern auch die Wind- und Wasserkraft enthalten-Aktuelle Statistiken zeichnen ein klares Bild der derzeitigen Situation:

  • Im Jahr 2019 stammten 8,2 Prozent der erzeugten Bruttoenergiemenge aus Solarenergie
  • Insgesamt erreichte der Anteil an erneuerbaren Energiequellen 43 Prozent
  • An sonnigen Tagen deckt der aus -Anlagen bereits die Hälfte des Stromverbrauchs
  • Mit Ende 2019 waren in Deutschland 1,8 Millionen Photovoltaik Anlagen in Betrieb
  • Die Photovoltaikanlagen in Deutschland erzeugten 2019 47 Terrawattstunden Strom
  • Neben China, Japan und den gehört Deutschland zu den Vorreitern bei der Nutzung von Solarenergie

Moderne Module steigern die Effizienz

Seitdem der Franzose Alexandre Edmond Becquerel im Jahr 1838 entdeckte, dass sich die elektrische Spannung bei Sonneneinstrahlung verstärkt, hat sich auf dem Sektor der Solarenergie viel getan. Denn obwohl die Sonne mit einer Kraft strahlt, die den 10.000-fachen Energiebedarf der Erde decken könnte, wird global gesehen die Solarenergie verhältnismäßig wenig genutzt. Einer der Gründe dafür war die relativ hohen Produktionskosten von Solarzellen. Außerdem war die Effizienz von Solarzellen meistens zu schlecht, um Strom in großem Rahmen aus der Sonne zu gewinnen. Auf der ganzen Welt werden nur zwei Prozent des gesamten Strombedarfs aus Sonnenenergie gewonnen.

Einerseits geht es Forschern neuer Technologien auf dem Sektor der Solarenergie darum, die Effizienz der Solaranlagen zu verbessern, andererseits möchte man die Kosten für die Produktion der Solarzellen im Rahmen halten. Ein Ausweg aus dieser Zwickmühle könnte nun gefunden sein: Perowskit Solarzellen zählen zu den Hoffnungsträgern auf dem Sektor erneuerbarer . Perowskit ist eine kristalline Verbindung, die es vermag, äußerst effizient Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Geforscht wird auf diesem Sektor bereits seit einigen Jahren. Als erstem Forscher gelange es dem Japaner Tsutomu Miyasaka aus Yokohama, aus dem metallischen Material eine Solarzelle herzustellen. Allerdings war dieser Prototyp nur für sehr kurze Zeit haltbar.

Perowskit könnte in den kommenden Jahren Silizium ablösen, das bisher am häufigsten für die Herstellung von Solarzellen herangezogen wurde. Zwar kommt Silizium auf der Erde nahezu unbegrenzt vor, für die Erzeugung von Solarzellen kann jedoch nur die reinste Form verwendet werden, die selten ist. Einer der großen Vorteile dieses Materials ist, dass es deutlich flexibler ist als bisherige Solarzellen. Somit kann es auch auf Zügen, Bussen oder Autos angebracht werden.

Solarenergie soll außerdem vermehrt in öffentlichen Bereichen genutzt werden. Im kleinen 3.200-Einwohnerdorf Tourouvre-au-Perche wurde ein Straßenabschnitt mit 2.800 Photovoltaik-Zellen ausgestattet. Auch in anderen Ländern gab es diesbezüglich Versuche. Allerdings ist das noch nicht ganz ausgereift, da sich der Belag als laut und wenig robust erwiesen hat. Nach weiteren Forschungen und Tests könnten mit Solarzellen ausgelegte Straßen jedoch signifikant zur Stromversorgung von Gemeinden beitragen.

Die Zukunft der Solarenergie hängt auch von den Förderungen ab

Nicht jeder Hausbesitzer kann oder will sich eine Solaranlage leisten. Immerhin fallen für die Installation erhebliche Kosten an. Je nach Größe muss man mit 5.400 bis 13.300 Euro rechnen. Dabei kommt es natürlich darauf an, wie viele Module man benötigt und wie viel Strom die erzeugen möchte. Auch die Qualität der Module spielt eine entscheidende Rolle.

In Deutschland regelt das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG die Förderungen von Solaranlagen. Wer den Strom nicht ausschließlich selbst nutzt, sondern in das Netz einspeist, bekommt eine Einspeisevergütung. Diese bezahlt der jeweilige aktuell für 20 Jahre nach der Inbetriebnahme der Solaranlage. Die Höhe dieser vom Staat garantierten Einspeisevergütung verändert sich permanent. Im September 2020 betrüg sie bei einer Nennleistung bis 10 kWp 8,77 Cent, bei Anlagen von 10 bis 40 kWp 8,53 Euro. Außerdem bieten einige Banken besonders günstige Kredite für die Errichtung einer Solaranlage. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW zum Beispiel bietet günstige Darlehen mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren an. Bei größeren Solaranlagen gewährt die Bank auch Kredite auf 20 Jahren. Je nach individuellem Vertrag ist es möglich, drei tilgungsfreie Anfangsjahre zu beantragen. Kompetente Ansprechpartner für die Finanzierung von Solaranlagen sind auch Öko- und Umweltbanken.

Bild: © Depositphotos.com / Wirestock

Gabi Klein