Autonomes Autofahren soll in Zukunft etwas ganz Normales sein. So sehen es auf jeden Fall die Forscher, die sich weltweit mit diesem Thema beschäftigen. Die Wissenschaft hat aber noch weitere Ziele vor Augen: Künstliche Intelligenz soll dafür sorgen, dass es bald nur noch die „grüne Welle“ gibt. Der Traum vieler Autofahrer soll schon bald Wirklichkeit werden.
Nie mehr vor roten Ampeln stehen
Einem Team aus Forschern am Massachusetts Institute of Technology in den USA ist es offensichtlich gelungen, eine künstliche Intelligenz gegen das Stehen vor roten Ampeln zu entwickeln. Die Lösung heißt: immer grüne Ampeln. Dies soll aber nicht heißen, dass in Zukunft alle Ampeln gleichzeitig auf Grün springen, es sind vielmehr die Autos, die geschickt gelenkt werden. Einfach erklärt heißt so etwas: Die künstliche Intelligenz prüft, wo es Ampeln gibt und wann diese Ampeln auf Grün springen. Die selbstfahrenden Fahrzeuge werden dann entsprechend dorthin gelenkt, und zwar mit angepasster Geschwindigkeit. In der Folge haben die Autos eine „grüne Welle“.
Ein kompliziertes Szenario
Was in der Theorie so einfach klingt, ist in der Praxis ein sehr kompliziertes Szenario. Im realen Straßenverkehr gibt es viele Kreuzungen mit Ampelanlagen, die sich in unterschiedlicher Weise auf den Verkehr auswirken können. Dies muss die künstliche Intelligenz aber wissen. Gleichzeitig muss sie alle Informationen so verarbeiten, dass sie immer die richtigen Befehle an die autonom fahrenden Autos weitergibt. Das Auto muss also dem Verkehr entsprechend angepasst werden. Sind diese Informationen, die an das selbstfahrende Auto gehen, aber falsch, würde es sehr schnell zu einem Chaos führen.
Weniger Sprit-Verbrauch
Die optimierte Fahrweise soll vor allen Dingen eines: Die Umwelt entlasten. Das Ganze soll für einen Verkehrsfluss sorgen, der sich immer gleichmäßig bewegt. Der Straßenverkehr von heute besteht aus bremsen, wieder anfahren und plötzlichem heftigem Stoppen. So etwas kostet Sprit, zudem werden noch Abgase in die Luft abgeben. Dazu kommt das Stehen an der Ampel, in den meisten Fällen mit laufendem Motor. Dabei werden Treibhausgase ausgestoßen, obwohl das Auto überhaupt nicht vorankommt. Fällt der ständige Stop-and-go-Verkehr weg, wie es die Autofahrer aus den Innenstädten kennen, dann wäre es nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, auch der Geldbeutel würde entlastet.
Mehr Lebensqualität
Die Forscher in den USA sind der Meinung, dass das Leben der Menschen nicht besser wird, wenn sie ständig an einer Kreuzung stehen. Bei vielen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels erwarten die Menschen einen Unterschied zu ihrer bisherigen Lebensqualität. Dies kann durch autonomes Fahren und künstliche Intelligenz erreicht werden. Eine Voraussetzung ist jedoch, dass die autonom fahrenden Fahrzeuge auch genutzt werden. Die KI funktioniert nur bei diesen und nicht bei „normalen“ Autos. Wer also nicht in einem selbstfahrenden Wagen sitzt, kann von der neuen Technik nicht profitieren.
Ein Forschungsprojekt
Aktuell ist die künstliche Intelligenz nur ein Forschungsobjekt, was für autonom fahrende Autos ausgelegt ist. Bislang wurde nur mit einer sogenannten Verkehrssimulationsplattform gearbeitet, im richtigen Straßenverkehr wurde das Ganze noch nicht erprobt. Trotzdem gibt es bereits Erkenntnisse. Fährt jedes Auto der Zukunft autonom, dann wird es möglich sein, den Verbrauch an Kraftstoff um bis zu 18 Prozent zu senken. Bei den Kohlendioxidemissionen werden es nach heutigen Berechnungen sogar mehr als 25 Prozent sein.
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