Faeser warnt vor "verstärkten Spionageangriffen" durch Russland

Nancy Faeser am 06.03.2024

Faeser warnt vor "verstärkten Spionageangriffen" durch Russland

Berlin () – Die deutschen Nachrichtendienste sehen sich nach Einschätzung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angesichts gewachsener Bedrohungen durch russische Geheimdienste stärker gefordert als noch vor einigen Jahren. „Die Bedrohung durch russische Spionage und Desinformation hat seit Putins mörderischem Angriffskrieg gegen die Ukraine eine neue Dimension erhalten“, sagte Faeser dem „Handelsblatt“.

Zur Aufklärung der aktuellen Abhöraktion gegen Offiziere der Luftwaffe stehe die Spionageabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz im Austausch mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD). „Dieser Fall zeigt, wie notwendig und berechtigt unsere Warnungen vor verstärkten Spionageangriffen mittels klassischer Methoden oder Cyberangriffen durch russische Nachrichtendienste sind.“

Faeser sprach von „erheblichen“ hybriden Bedrohungen Russlands, die auch dem Umstand geschuldet seien, dass Deutschland in Europa der mit Abstand stärkste Unterstützer der Ukraine sei. „Putin will diese Unterstützung untergraben. Er will demokratische Entscheidungen diskreditieren und unsere Gesellschaft spalten“, sagte die Ministerin. „Umso stärker müssen wir mit Fakten gegenhalten, damit Putin keine Chance hat, mit seinen Lügen durchzudringen.“

Laut Faeser wurden die Schutzmaßnahmen der Sicherheitsbehörden gegen Spionage und Desinformation „schon seit Längerem insgesamt hochgefahren“. „Die Kräfte zur Bekämpfung von Desinformation haben wir seit Beginn des russischen Angriffskriegs in einer Taskforce der Bundesregierung gebündelt“, so die Ministerin. „Zusätzlich bilden wir jetzt eine neue Früherkennungseinheit, um ausländische Manipulationskampagnen schnell zu detektieren und über diese zu informieren.“

Zudem sei gerade erst bei der Cybersicherheitsbehörde BSI ein neues IT-Lagezentrum eröffnet worden, um Cyberangriffe jederzeit schnell zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Auch die Spionage- und Cyberabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz sei „personell deutlich verstärkt“, so Faeser.

Siehe auch:  Faeser setzt auf Früherkennung gegen russische Desinformation
Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Nancy Faeser am 06.03.2024

Zusammenfassung

  • Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht deutsche Nachrichtendienste aufgrund gewachsener Bedrohungen durch russische Geheimdienste stärker gefordert
  • Bedrohung durch russische Spionage und Desinformation hat laut Faeser seit Putins Angriffskrieg gegen Ukraine neue Dimension erhalten
  • Spionageabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz im Austausch mit Militärischem Abschirmdienst zur Aufklärung aktueller Abhöraktion gegen Luftwaffenoffiziere
  • Faeser spricht von erheblichen hybriden Bedrohungen Russlands; Ziel ist, deutsche Unterstützung für Ukraine zu untergraben und Gesellschaft zu spalten
  • Schutzmaßnahmen gegen Spionage und Desinformation wurden insgesamt erhöht; Taskforce zur Bekämpfung von Desinformation und neue Früherkennungseinheit werden aufgebaut
  • Neues IT-Lagezentrum bei Cybersicherheitsbehörde BSI eröffnet, personelle Verstärkung der Spionage- und Cyberabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz
  • Fazit

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagt, dass deutsche Nachrichtendienste durch die wachsenden Bedrohungen von russischen Geheimdiensten stärker gefordert sind als noch vor einigen Jahren. Faeser spricht von erheblichen hybriden Bedrohungen Russlands. Schutzmaßnahmen gegen Spionage und Desinformation wurden hochgefahren. Die Cybersicherheitsbehörde BSI hat ein neues IT-Lagezentrum eröffnet und die Spionage- und Cyberabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz wurde personell verstärkt.

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