Online organisierte Täter treiben Minderjährige in Suizid

Junge Frau mit Smartphone (Archiv)

Online organisierte Täter treiben Minderjährige in Suizid

Washington () – Auf -Plattformen wie Discord und Telegram vernetzen sich anonyme Täter, um Minderjährige unter Druck zu setzen. Das berichtet der “Spiegel” unter Berufung auf gemeinsame Recherchen mit den US-Medien “Washington Post” und “Wired” sowie dem rumänischen Onlinemedium “Recorder”.

Das Rechercheteam erhielt demnach Einblick in 50 Chatgruppen und Kanäle des Netzwerks mit rund drei Millionen Textnachrichten. Mithilfe von Manipulation und Drohungen zwingen die Täter ihre Opfer zu demütigenden Handlungen, ihnen also etwa Nacktbilder sowie Aufnahmen von Selbstverletzungen und Gewalttaten an Tieren zu schicken.

In dem größten Chat versammelten sich mehr als 5.000 Mitglieder. Die Journalisten identifizierten dem Bericht zufolge Täter und sprachen mit den Familien von sieben Opfern. Sie stießen auf mehrere Aufnahmen, die den Suizid Minderjähriger zeigen sollen. In Ermittlerkreisen heißt es, das habe mindestens ein Kind tatsächlich in den Tod getrieben.

“Die Gruppen kontrollieren ihre Opfer durch extreme Angst, und viele Mitglieder haben das Ziel, die Minderjährigen, die sie erpressen, zu ihrer eigenen Unterhaltung oder zu ihrem eigenen Ruhm in den Selbstmord zu treiben”, schreibt die US-Bundespolizei FBI in einer öffentlichen Warnung vom September 2023.

Ermittler fahnden international nach den Tätern: In mindestens acht Ländern gab es inzwischen Festnahmen und Prozesse wegen der Verbreitung von Kinderpornografie, Entführung und Mordes. Unter den Angeklagten sind zwei Männer aus .

Auch Discord geht nach eigenen Angaben gegen die Gruppen vor: Die Zerschlagung des Netzwerks mit seinen “sadistischen Aktivitäten gehört zu den höchsten Prioritäten des Sicherheitsteams”, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit. Allein 2023 habe Discord in diesem Zusammenhang rund 34.000 Accounts gesperrt.

Telegram schrieb auf Anfrage, “Kindesmissbrauch und Gewaltaufrufe sind durch Telegrams Nutzungsbedingungen explizit verboten.” Jeden Tag würden “Millionen” Inhalte entfernt.

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Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Junge Frau mit (Archiv)

Zusammenfassung

  • Auf Online-Plattformen wie Discord und Telegram vernetzen sich anonyme Täter, um Minderjährige unter Druck zu setzen.
  • Rechercheteam erhielt Einblick in 50 Chatgruppen und Kanäle des Netzwerks mit rund drei Millionen Textnachrichten.
  • Täter zwingen Opfer durch Manipulation und Drohungen zu demütigenden Handlungen wie dem Versenden von Nacktbildern oder Aufnahmen von Selbstverletzungen und Gewalttaten an Tieren.
  • Größter Chat versammelt mehr als 5.000 Mitglieder.
  • Journalisten identifizieren Täter und sprechen mit Familien von sieben Opfern, stoßen auf Aufnahmen von Suizid Minderjähriger.
  • FBI warnt vor den Gruppen und Ermittler fahnden international nach Tätern, Festnahmen und Prozesse in mindestens acht Ländern.
  • Zwei Angeklagte stammen aus Deutschland.
  • Discord und Telegram gehen gegen die Gruppen vor und sperren Accounts bzw. entfernen Inhalte im Zusammenhang mit den Aktivitäten.

Fazit

Online-Plattformen wie Discord und Telegram werden von anonymen Tätern genutzt, um Minderjährige unter Druck zu setzen und sie zu demütigenden Handlungen zu zwingen, wie z. B. das Versenden von Nacktbildern oder Aufnahmen von Selbstverletzungen und Gewalttaten an Tieren. Die Täter werden international gesucht, und es gab bereits Festnahmen und Prozesse in mindestens acht Ländern wegen der Verbreitung von Kinderpornografie, Entführung und Mord. Discord und Telegram bekämpfen diese Gruppen und haben bereits tausende von Accounts gesperrt sowie Millionen von Inhalten entfernt.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH