Bundesregierung wirft Onlinehändler Temu Verbrauchertäuschung vor

Junge Frauen mit Smartphone (Archiv)
Die Kritikwelle rollt und wäscht sich kein bisschen grün. Das Bundesumweltministerium, angeführt von Steffi Lemke und ihrer Crew, hat die Nase voll von den zweifelhaften Geschäftspraktiken Temus, dem Online-Riesen aus China. „Na, toll“, denken sich viele, wenn sie hören, dass sie mit einem Klick zur Abholstation ihrer Wahl quasi den Planeten retten könnten. Aber Pustekuchen! Das, was Temu als Öko-Sieg verkauft, ist nicht mehr als heiße Luft. Warum? Weil jedes noch so kleine Paket bereits eine halbe Weltreise hinter sich hat, bevor es überhaupt seine letzte Meile antritt.

Nicht nur, dass diese Praxis den Kunden Sand in die Augen streut – es beeinträchtigt auch das Vertrauen in wirklich nachhaltige Angebote. „Moment mal“, könnte man einwenden. „Ist es nicht besser, die Sachen zu einer Abholstation schicken zu lassen?“ Klar, klingt erstmal logisch, aber der Teufel steckt im Detail, oder besser gesagt in der Reise, die jedes dieser Pakete schon hinter sich hat. Und dann ist da noch die Sache mit dem Zoll, der bei dem unglaublichen Paketaufkommen schlichtweg den Überblick verliert. Produkten, die eigentlich gar nicht in unsere Hände gelangen dürften, winken wir fröhlich durch, ohne es zu merken.

Letztendlich zeigt das Ganze: Wir müssen wachsam bleiben. Denn wenn alles grün gewaschen wird, verlieren wir schnell den Blick für das, was wirklich zählt – echter, nachhaltiger Konsum.

Berlin () – Das für Verbraucherschutz zuständige Bundesumweltministerium von Ressortchefin Steffi Lemke (Grüne) übt scharfe Kritik am chinesischen Online-Händler Temu. Geschäftspraktiken wie die von Temu seien aus mehreren Gründen für Umwelt und Verbraucher „überaus problematisch“, sagte eine Ministeriumssprecherin dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).

Hintergrund ist eine Mängelliste des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Der VZBV wirft Temu etwa vor, sogenanntes Greenwashing zu betreiben. So würde das Unternehmen damit werben, dass sich der CO2-Fußabdruck verringere, wenn sich Käufer ihre Waren nicht nach Hause, sondern zu einer Abholstelle in ihrer Nähe liefern lassen. Dabei hätten die Produkte, meist aus China stammend, bis zur Zustellung bereits lange Wegstrecken zurückgelegt.

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Das Verbraucherministerium erklärte hierzu, wenn Kunden „fälschlicherweise vorgetäuscht wird, dass sie mit dem Kauf eines Produktes etwas für die Umwelt tun, ist das abzulehnen“. Vielen Verbrauchern sei Umweltschutz wichtig. „Wenn sie aber regelmäßig feststellen, dass Produkte grün gewaschen werden, dann verunsichert sie das.“

Das Ministerium sieht die Entwicklungen im globalen Online-Handel generell „mit großer Sorge“. Es bezieht sich dabei auf Presseberichte, wonach täglich Hunderttausende im Online-Handel bestellte Pakete mit dem Flugzeug von China nach Deutschland transportiert würden. „Enthalten seien auch Produkte, die gegen europäische Vorschriften verstießen und vom Zoll aufgrund des geringen Wertes in den Paketen nicht überprüft würden“, sagte die Sprecherin und fügte hinzu: „Solche Geschäftspraktiken sind aus Umwelt- und Verbraucherschutzsicht abzulehnen.“

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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