Wie die Hitzewelle Elektroautos in China lahmlegt

Wie die Hitzewelle Elektroautos in China lahmlegt

In keinem Land der Welt fahren so viele Elektroautos wie in China. Kommt es aber zu extremen Wetterbedingungen, werden die Schwachstellen in Bezug auf die Ladeinfrastruktur sehr deutlich. Die Autofahrer spüren die Auswirkungen der Hitze besonders stark, da sanktioniert wird. Als Folge können die Elektroautos in China nicht mehr fahren. Da es nahezu keine privaten Ladesäulen gibt, sind die Fahrer von Elektroautos auf die öffentlichen Säulen angewiesen und da geht aktuell nichts mehr.

Große Schwierigkeiten

Die Hitzewelle im Süden der Volksrepublik mit Temperaturen von mehr als 45° Grad dauert schon 70 Tage. Für das riesige Land bedeutet es Dürre und vor allem Engpässe bei der Wasserversorgung. Bedingt durch die große Hitze laufen die Klimaanlagen besonders in den privaten Haushalten ständig auf Hochtouren. Um Strom zu sparen, sind viele der öffentlichen Ladesäulen für E-Autos geschlossen und diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind, haben jetzt große Probleme. Die Einführung von „Fahrzeugen mit neuer “, wie die Chinesen die E-Autos nennen, ist der Höhepunkt des chinesischen Kampfes gegen den Klimawandel. An extreme Wetterbedingungen hat dabei aber niemand gedacht. Was die Krise noch verschärft, ist, dass mehr als 80 Prozent des Stroms aus den Wasserkraftwerken im Süden des Landes kommt. Ausgerechnet dort ist es seit Juni rekordverdächtig heiß.

Beschränkungen für Elektroautos in China

Mehr als die Hälfte der Kapazität, die zur Stromerzeugung genutzt wird, verdampft in diesen Tagen einfach. Dies bedeutet eine geringere Versorgung mit Energie, aber der erhöhte Bedarf an Kühlung steigt weiter an. So etwas bringt nicht nur die Industrie an ihre Grenzen, auch das alltägliche Leben gerät mehr und mehr ins Stocken. Die Fahrer der Elektroautos in China müssen mit Beschränkungen leben, da der Strom für das tägliche Leben Vorrang hat. Die Suche nach einer funktionierenden Ladestation dauert normalerweise nur wenige Minuten, in Zeiten der Hitzewelle aber fast zwei Stunden. Die Fahrer von Elektroautos werden dazu gezwungen, nur noch außerhalb der Hauptladezeiten ihre Autos aufzuladen. Der mit 120 Ladestationen größte Betreiber in der Region nimmt die Stationen zwischen 8:00 Uhr und 24:00 Uhr vom Netz.

Schlange stehen für Strom

Sind die Ladestationen dann geöffnet, bilden sich sofort lange Schlangen. Für die Taxiunternehmen ist es besonders hart, denn der Lebensunterhalt der Fahrer hängt davon ab. Sie klagen darüber, dass sie praktisch immer in der Schlange stehen, da die Batterien der Autos sehr schnell sind. Inzwischen zwingen die Schwierigkeiten beim Laden nicht nur die Taxifahrer, wieder auf Autos zurückzugreifen, die mit fossilen Brennstoffen fahren. Dieser Umstieg ist wiederum teuer, denn der Strom für Elektroautos in China wird sehr günstig angeboten.

Fazit zu Elektroautos in China

Die Elektroautoindustrie wurde von diesen plötzlichen Engpässen an den Ladestationen im Süden von China kalt erwischt. Eine so große Stromknappheit hat es in China noch nicht gegeben. Dabei wollte das Reich der Mitte doch weltweit führend in der Elektromobilität sein. Dass es witterungsbedingt zu Schwachstellen in der Infrastruktur kommen kann, daran hat offenbar niemand gedacht. Dank großzügiger Subventionen vom Staat kostet ein Made in China nicht mehr als 4000 Dollar. Rund zehn Millionen Elektroautos sind momentan auf Chinas Straßen unterwegs. Jeder, der ein solches Auto hat, muss jetzt mit massiven Einschränkungen leben.

Bild: © Depositphotos.com / Scharfsinn

Ulrike Dietz