Ab Frühjahr 2023 – Netflix schränkt das Sharing des Accounts ein

Ab Frühjahr 2023 – Netflix schränkt das Sharing des Accounts ein

Einer hat ein Abonnement bei Netflix und viele andere gucken kostenlos mit – das Ganze nennt sich Account-Sharing. Netflix will diesem Vorgehen jetzt den Riegel vorschieben. Ab dem Frühjahr 2023 will Netflix die bereits getesteten Maßnahmen noch breiter umsetzen. Die Pläne für die Einschränkungen beim Teilen eines Accounts wurden konkretisiert und in vielen Ländern Südamerikas bereits in die Tat umgesetzt.

International umsetzen

Aus einem Schreiben an die Aktionäre, in dem Netflix die Quartalszahlen veröffentlicht hat, geht hervor, dass das Unternehmen mit drastischen Maßnahmen gegen das Teilen eines Accounts vorgehen will, und zwar auf internationaler Ebene. Im südamerikanischen Raum hat Netflix diese Pläne schon jetzt in die Tat umgesetzt. Ab 2023 will das Unternehmen nach und nach auch die anderen Märkte weltweit deutlich strenger kontrollieren. Um welche Kontrollmaßnahmen es sich dabei handelt, wurde allerdings nicht gesagt. Genaue Details sind bis jetzt nicht bekannt. Noch ist also völlig unklar, ob Österreich, die Schweiz und Deutschland zur ersten Welle gehören, oder ob die geplanten Änderungen erst zu einem späteren Zeitpunkt greifen.

Nur ein Haushalt pro Haus

Die Maßnahmen, die Netflix gegen das Teilen von Accounts und Passwörtern plant, sind schon länger kein Geheimnis mehr. Die umfangreichen Tests fanden bereits in Ländern wie El Salvador, Argentinien, Honduras und der Dominikanischen Republik statt. Dort wird das Teilen des Netflix-Kontos schon seit einigen Monaten beobachtet. Nach den Netflix-Nutzungsbedingungen darf ein Konto nur mit den Personen geteilt werden, die im gleichen Haushalt leben. Unter einem Haushalt versteht das Unternehmen nicht den gemeinsamen Wohnort, sondern auch ein gemeinsam bewohntes Haus. Alle, die nicht zusammen in diesem Haus leben, dürfen sich also keinen Account teilen. Diese Regel gilt schon sehr lange, sie wurde jedoch bisher noch nicht aktiv.

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Jeder Dritte teilt seinen Account

Nach den Aussagen des Marktforschungsinstituts Magid aus den USA teilt jeder Dritte, der einen Account bei Netflix hat, diesen mit mindestens einer anderen Person, die nicht im gleichen Haushalt lebt. Genau das soll jetzt allerdings unterbunden werden.

Alle, die ihren Account mit einer Person teilen möchten, die nicht im gleichen Haushalt lebt, haben laut Netflix jetzt zwei Möglichkeiten:

  • Das Profil kann in einen eigenen Account überführt werden. Netflix hat dazu gerade den sogenannten „Profilexport“ vorgestellt. Wer diese Option wählt, hat dann ein eigenes Konto zu vollen Kosten, kann aber die Listen und den Sehverlauf behalten.
  • Die zweite Option sieht vor, dass Personen außerhalb des Haushalts einen Aufpreis zahlen müssen. Sie werden praktisch als kostenpflichtige Mitglieder dazu gebucht. Da das Ganze im Monat nur wenige Euro kostet, ist diese günstige Variante in Südamerika bereits sehr beliebt. Unklar ist aber noch, wie viele Personen dazu gebucht werden können.

Fazit zu Netflix schränkt Sharing des Accounts ein

Netflix hatte im vergangenen Quartal einen eher verhaltenen Start, trotzdem wurden die Prognosen noch übertroffen. Im dritten Quartal des Jahres gewann der Streamingdienst aus den USA rund 2,4 Millionen neue Abonnenten dazu. Dies ist deutlich mehr, als erwartet wurde, aber weniger als zur gleichen Zeit des vorigen Jahres. Im dritten Quartal 2021 konnte Netflix mehr als 4,4 Millionen neue Abonnenten gewinnen. Zuletzt stellte das Unternehmen eine günstige Variante des Abos vor, die jedoch nur durch Einblendung von Werbung möglich wird.

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Nadine Jäger