Geschäftesterben in Dortmund: Boecker schließt seine Pforten

Viele beklagen sich darüber, dass besonders in den Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet die Innenstädte immer unattraktiver werden. Immer mehr Geschäfte können dem Druck der Konkurrenz aus dem nicht mehr standhalten und müssen schließen. In der Dortmunder Kampstraße hat es jetzt das Traditionsmodehaus Boecker getroffen. Boecker schließt seine Pforten und 30 Angestellte werden arbeitslos, wie die „Ruhrnachrichten“ berichten.

Alles muss raus

Seit 20 Jahren ist das bekannte Modehaus in der Kampstraße 5 in zu finden, aber im neuen Jahr läuft der Mietvertrag aus und das bedeutet das Ende für Boecker in Dortmund. Noch im alten Jahr haben die Angestellten die Kündigung bekommen, Mitte Februar ist Schluss und die Lichter gehen aus. Bis es so weit ist, heißt es: Alles muss raus und die Kunden stehen Schlange an den Kassen, um noch ein Schnäppchen zu machen. 6700 Quadratmeter groß ist Boecker in der Kampstraße und angeblich gibt es für diese große Verkaufsfläche bereits einen Interessenten.

Was kommt nach Boecker?

Die Eigentümer des Hauses, in dem sich Boecker befindet, ist eine Gemeinschaft aus unterschiedlichen Investoren. Dieser Investorengruppe gehört unter anderem auch das Grundstück, auf dem das Karstadt-Technikhaus stand. Das Haus wurde bereits abgerissen, um dort Appartements für Studenten bauen zu können. Das Ganze läuft unter dem Namen „Base Camp“ und viele Dortmunder gehen davon aus, dass auch dem Boecker-Gebäude das gleiche Schicksal blüht. Der Sprecher der Investorengruppe meint, dass es schwergefallen ist, sich von Boecker zu trennen. Zunächst sollte das Haus verkleinert werden, dann wurde auch über ein Shop-in-Shop- nachgedacht.

Sport und Fitness

Während die Boecker-Häuser in Ingelheim, und in weiterhin geöffnet bleiben, schließt das Dortmunder Haus. Angeblich soll ein sehr stark expandierendes Sportartikelgeschäft ins Erdgeschoss des Modehauses einziehen, in der zweiten Etage soll ein Fitnessstudio seinen Platz finden. Ob an diesen Gerüchten aber etwas dran ist, das muss sich erst noch zeigen. Ratlos sind zumindest die Kunden von Boecker, die nicht wissen, wie es mit den Kundenkarten des Modehauses weitergehen soll, auf denen noch ein Guthaben ist.

Das Modehaus Boecker in Dortmund ist nur ein Beispiel für das stille Sterben der Geschäfte in den Innenstädten. Wenn es nicht gelingt, diesen Schwund zu stoppen, dann verwandeln sich die Innenstädte mehr und mehr in Geisterstädte, in denen niemand mehr geht.

Bild: © Depositphotos.com / Madrabothair

Ulrike Dietz